Hilfe mein Kind wirft mit Schimpfwörtern um sich – Wann Sie eingreifen sollten

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Spätestens mit Eintritt in die Grundschule ereilt viele Eltern diese peinliche Situation: Die Kinder schnappen ein Schimpfwort auf und posaunen es in aller Öffentlichkeit hinaus. Warum sie dies ab nun bevorzugen und immer wieder tun? Zum ersten Mal fühlen sie die Macht der eigenen Worte.

Oberstes Gebot: Nicht provozieren lassen!

Fäkal-Ausdrücke, Verunglimpfungen von Tierarten oder vulgäre Scheltwörter werden von Kindern in jungen Jahren zwar noch nicht verstanden, doch sie spüren instinktiv, dass jenen Redewendungen ein besonderes Flair anhaftet. Heranwachsende probieren sich gerne aus und beobachten neugierig, was das eigene Handeln für Reaktionen bei Erwachsenen auslöst. Lässt ein gebrülltes „Scheiße“ in den unterschiedlichsten Tonhöhen die Mama in der S-Bahn bis zu den Haarspitzen erröten, finden die Kinder diesen Umstand äußerst spannend.

Sie werden den Kraftausdruck fortwährend und in den mannigfaltigsten Kombinationen wiederholen, bis es langweilig wird. Antworten die Erziehungsberechtigten allerdings immer wieder mit „Jetzt hör auf!“, „Das sagen junge Damen aber nicht!“ oder „Sei still!“, gewinnt das Wort zunehmend an Faszination. Auch wenn es schwerfällt, sollten Eltern die kindlichen Provokationen möglichst ignorieren. So lange keine der umstehenden Personen beleidigt wird, muss nicht eingeschritten werden. Gleichgültig- und Teilnahmslosigkeit sind zielführender.

Video: Kinder, Schimpfwörter und der richtige Umgang

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Klare Grenzen und die passende Retourkutsche

Flötet der Sohn hingebungsvoll Schimpfwörter durch das Haus und betreffen jene auch die Eltern, gilt es dennoch ruhig zu bleiben. Zwischen einem „Die Mama ist eine blöde Kuh“ und der Bitte nach mütterlicher Hilfestellung liegen oft nur wenige Sekunden. Sollen Eltern schon kurz nachdem sie eine Beleidigung einstecken mussten die Schuhe zu binden, das Brötchen schmieren oder bei den Hausaufgaben helfen, gilt es kokett zu antworten: „Blöde Kühe können kein Mathe! Tut mir leid!“ Nachfolgend ist es natürlich von essentieller Bedeutung konsequent und hartnäckig zu sein.

Das Kind auflaufen zu lassen und die Hilfe zu verweigern, führt mitunter zu dem Versprechen das böse Wort nie wieder zu sagen. Darauf können Mama und Papa aufbauen. Auch werden die Kleinen nicht damit rechnen, dass Eltern sie beim Sagen der Kraftausdrücke verulken. Sind die Wörter nicht allzu schmutzig, kann die Tonlage und das Gesicht des Kindes nachgeäfft werden. Es wird darüber so erstaunt sein, dass es die Schimpferei einstellt.

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Je derber desto härter durchgreifen

Gehen die Beleidigungen unter die Gürtellinie, gilt es für Mütter und Väter keine Toleranz zu zeigen. Die Kinder zu fragen, ob sie überhaupt wissen was sie gerade gesagt haben, meint hierbei den ersten Schritt. Kommt keine klare Antwort oder macht der Sprössling unbeeindruckt weiter mit der Schimpfkanonade, ist er oder sie aufs Zimmer zu schicken.

Weilt die Familie gerade im Tierpark oder auf Besuch bei der Großmutter und wurde das Kind schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass diese Wörter nicht zu benutzen sind, kann ohne Vorandrohung die Heimfahrt angetreten werden. Richtet sich die Beleidigung an eine bestimmte Person, hat diese sich unbedingt traurig und bestürzt darüber zu zeigen. Eine genau Erläuterung des Begriffs und die Frage danach, ob das Kind wirklich denkt, dass die Mama oder der Papa „so etwas“ sind, bringen den Nachwuchs auf den Boden der Tatsachen zurück.

Kleiner TeufelSpielereien von echten Beleidigungen unterscheiden

Will der ABC-Schütze nur provozieren und springt ihm dabei der Schalk aus den Augen, gilt es dem Ganzen nur wenig Beachtung zu schenken. Umso mehr werden die Kleinen erschrecken, verbitten sich die Eltern anschließend vehement ein bestimmtes Schimpfwort anhören zu müssen.

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Titelbild: ©iStock.com/BrianAJackson
Textbild: ©iStock.com/BrianAJackson

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Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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