Gesetzt den Fall, dass Kinder einfach nicht zunehmen oder sie sogar häufig unter Durchfall leiden, können dies erste Alarmsignale für eine Glutenunverträglichkeit sein. In Fachkreisen wird dieses Phänomen auch Zöliakie genannt. Sie wird durch einen zu hohen Anteil von Klebereiweiß in Weizen und anderen Getreidesorten verursacht. Es gbt noch weitere Möglichkeiten, um Zöliakie bei Kindern erkennen zu können.
Der Klebereiweiß als einer der Hauptursachen für Zöliakie
Seitdem sich im Laufe der vergangenen 50 Jahre Weizen, Dinkel, Roggen und andere Getreidearten stetig in ihrer Beschaffenheit verändert haben, existiert die sogenannte Zöliakie. Das Krankheitsbild ist auch unter dem Namen Glutenunverträglichkeit bekannt.
Warum aber haben sich die Getreidearten innerhalb der letzten Jahrzehnte derartig gravierend verändert? Der Grund liegt auf der Hand: Es geht in diesem Bereich einzig und allein darum, die Profite in der Agrarindustrie zu steigern. Je kürzer dabei die Zweige von Weizen und Co. sind, desto geringer die Wachstumsdauer. Das spart Zeit und Geld. Je mehr Körner und je weniger Ähren an der Pflanze vorhanden sind, desto höher sind letztlich auch die Erträge. Die qualitative Wertigkeit der entsprechenden Getreidesorten hat im Zuge dessen sukzessive abgenommen. Schuld ist der mittlerweile übermäßig hohe Anteil des Klebereiweißes Gluten.
Zöliakie – der Darm in Aufruhr
Gluten beinhaltet den Stoff Gliadin, das bei vielen Menschen – Erwachsenen und Kindern gleichermaßen – eine Autoimmunreaktion gegen die Schleimhaut im Dünndarm auslösen kann. Die Folge dabei ist, dass die sogenannten Dünndarmzotten in Mitleidenschaft gezogen werden und sogar absterben können. Somit können wichtige Nährstoffe nicht mehr vollständig verwertet werden.
Weil der Nahrungsbrei daher nur noch teilweise verdaut wird, kommt es zu heftigen Blähungen, starken Durchfällen und Magenkrämpfen. Daraus resultierend fallen insbesondere bei Kindern überdies Mangelerscheinungen oder Minderwuchs auf.

Zöliakie bei Kindern erkennen, ist meist schon ab dem sechsten Lebensmonat möglich. Nach der Umstellung von Muttermilch auf die glutenhaltigen Breie und Flaschennahrung zeigt sich eine mögliche Glutenunverträglichkeit üblicherweise durch Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. Die Kleinen erbrechen häufig und zeichnen sich überdies durch heftiges Quengeln und schlechte Laune aus.
Auf den ersten Blick Zöliakie bei Kindern erkennen
Im Rahmen der üblichen U-Untersuchungen beim Kinderarzt stellt sich im Falle einer Glutenunverträglichkeit oftmals heraus, dass das Wachstum meist unterhalb der altersgemäßen Wachstumskurve verläuft. Ein aufgeblähter Bauch und Übelkeit sind weitere Symptome, die als Anzeichen von Zöliakie gewertet werden können.
Natürlich sollten Eltern nicht auf eigene Faust versuchen, herauszufinden, ob eine Glutenunverträglichkeit bei ihrem Sprössling gegeben ist. Vielmehr ist es empfehlenswert, den Kinderarzt des Vertrauens zu konsultieren.
Während bei Erwachsenen zumeist eine Darmbiopsie durchgeführt wird, gehen Ärzte andere Wege, um eine mögliche Zöliakie bei Kindern erkennen zu können. So genügt oftmals eine Blutuntersuchung, wobei das Blut auf erhöhte Abwehrstoffe im Blut nachweisen. Ist das der Fall, so lässt es sich in der Regel nicht vermeiden, dass betroffene Kinder ab sofort lebenslang glutenfreie Nahrungsmittel zu sich nehmen müssen. Wie aber die Erfahrung zeigt, bieten gerade glutenfreie Nahrungsmittel äußerst schmackhafte Möglichkeiten, sich gesund und kreativ zu ernähren. Alternativen zu klebereiweißhaltigen Getreidearten sind unter anderem:
- Quinoa
- Amaranth
- Hirse
- Haferflocken
und andere.
Glutenfreie Ernährung für zöliakiekranke Kinder
Der Vorteil einer glutenfreien Ernährung ist – abgesehen vom guten Geschmack – das Plus an Lebensqualität. So sind Kinder, die glutenfrei leben, meist leistungsfähiger, fitter und gesünder, weil kein Klebereiweiß ihnen das Leben buchstäblich schwer macht. Grundsätzlich lohnt es sich folgenden für alle Kinder und Erwachsenen, die Ernährung mit Blick auf die Reduzierung glutenhaltiger Nahrungsmittel umzustellen.
Video: Die Sendung mit der Maus Gluten Unverträglichkeit Zöliakie
Titelbild: ©istock.com – minoandriani
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