Kinder haben in der Regel eine recht kurze Aufmerksamkeitsspanne. Im Kindergartenalter sind sie immerhin in der Lage, einem Spiel, einem Buch oder einer Malübung für etwa eine zehn Minuten mehr oder weniger konzentriert zu folgen. In der Vorschulphase sollte diese Zeitspanne auf zwanzig Minuten ausgeweitet werden, und während der Grundschule kann man dann langsam von etwas längeren Konzentrationsphasen ausgehen.
Konzentration kann trainiert werden
Bei Dingen, die Spaß machen oder Kinder interessieren, sind die kleinen Weltentdecker meist ganz gut dabei. Sie können sich sogar mehrere Stunden am Stück konzentrieren, wenn es um ihr Lieblingsthema geht. Das nutzen Verlage für Bücher, Malbücher und Lernmaterialien ebenso wie die Entwickler von Software, um Konzentrationsübungen für Vorschulkinder und Schüler/-innen herzustellen.
Solche Übungen können ganz einfache Labyrinthe oder Fehlersuchbilder in thematisch stark eingegrenzten Malbüchern sein, beispielsweise zum Thema Pferde oder Feen sowie Dinosaurier oder Baufahrzeuge. Andere Lernmaterialien sind bewusst nicht auf Geschlechterrollen festgelegt, sondern neutral gehalten. Das sind beispielsweise die Materialien vom Rabe Socke oder von Leo Lausemaus, beide für Vorschulkinder bis zum vierten Schuljahr geeignet. Simple Fehlersuchbilder und Labyrinthe gibt es aber auch kostenlos zum Ausdrucken im Internet.
Video: Lernen mit Kindern: Konzentration
Gegen Langeweile unterwegs
Eltern brauchen aber nicht unbedingt einen Computer mit Internetzugang oder Materialien auf Papier, um die Konzentration ihres Nachwuchses zu trainieren. Gerade beim Warten auf den Bus oder auf das Essen im Restaurant, während langweiliger Autofahrten oder einfach nur mal so zwischendurch können kleine Konzentrationsspiele für Kurzweil sorgen. Die berühmte Wörterkette, bei der das nächste Wort jeweils mit dem Endbuchstaben des vorherigen Wortes beginnt, macht schon Vorschulkindern Spaß.
Für Größere wird das Spiel spannend, wenn die zu verwendenden Wörter nach Wortart (beispielsweise nur Adjektive) oder nach Thema (zum Beispiel nur Tiere) eingegrenzt wird. Rechenketten, die nach dem gleichen Prinzip, aber mit dem Zahlenergebnis der vorherigen Aufgabe, funktionieren, beschäftigen Kinder und trainieren neben der Konzentration auch noch das Zahlenverständnis. Das klassische „Ich packe in meinen Koffer …“ übt Konzentration in Verbindung mit dem Kurzzeitgedächtnis, und auch dieses Spiel kann man entweder thematisch oder gar nach dem Alphabet (A bis Z oder umgekehrt) eingrenzen.
Gehirnjogging
Neben den über Erziehung übermittelten Konzentrationsübungen kann man auch auf Gehirnjogging Anbieter wie NeuroNation zurückgreifen. Sie lehren spielerisch die Konzentration und sind einfach zu bedienen. Dabei sollte man darauf achten, dass sich die Übungen nicht zu oft wiederholen und so abwechslungsreich sind, dass die Lernenden nicht die Lust verlieren. Weiterhin gibt es sinnvolle Software, die sich fest auf dem Rechner installieren lassen.

Allerdings sind das in der Regel kostenpflichtige Anwendungen, die es als App von den herkömmlichen Lernmaterialverlagen ebenso gibt wie von Kindermagazinen (beispielsweise Geo oder National Geographic).
Brett- und Kartenspiele sind der Klassiker
Man muss ja nicht gleich mit den Siedlern von Catan beginnen … Kinder haben an Memory-Spielen große Freude. Das Merkvermögen wird auch bei Spielen wie Trumpf und Lügenmäxchen trainiert. Generell eignen sich alle Brett- und Kartenspiele ganz gut, denn immerhin müssen sich Kinder an die Spielregeln erinnern. Wer ein bisschen strategisches Denken einbeziehen will, bringt den kleinen Denkkünstlern/-künstlerinnen Mühle oder Schach bei. Die Merkfähigkeit wird trainiert, indem sich verschiedene Spielsituationen immer wieder wiederholen und sich aus der Erinnerung heraus Strategien entwickeln lassen.
Titelbild: © istock.com – pupunkkop
Textbild: © istock.com – TatyanaGl
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