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Keuchhusten – Schutz, Symptome und Behandlung | Kinderkrankheiten

Unter den klassischen Kinderkrankheiten nimmt der Keuchhusten eine Sonderstellung ein. Was unterscheidet ihn von anderen Hustenkrankheiten und gibt es einen sicheren Keuchhusten Schutz?

Keuchhusten erkennen: mögliche Symptome und Komplikationen

Im Gegensatz zu den anderen klassischen Kinderkrankheiten wird Keuchhusten (Pertussis), durch Bakterien (Bordetellapertussis) ausgelöst und nicht durch Viren. Das wirkt sich auf die Dauer des Krankheitsverlaufs, auf die Behandlung und den Keuchhusten Schutz aus.

Die Bakterien verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion. Ohne Schutz ist es kaum möglich, sich in der Nähe eines Erkrankten nicht anzustecken. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch (Inkubationszeit) dauert es ein bis drei Wochen.
Der Krankheitsverlauf wird nach den Symptomen in drei Stadien eingeteilt:

1. Erkältungsstadium (Stadium catarrhale) Dauer: 1-2 Wochen

    • Husten, Halsschmerzen, Schnupfen

2. Anfallsstadium (Stadium convulsivum) Dauer: bis 6 Wochen

    • krampfartige Hustenanfälle (Stickhusten, Stakkatohusten)
    • Atemnot
    • geräuschvolles Einatmen (auch: Juchzen, Reprise)
    • Erbrechen
    • Auswurf: zäher Schleim

3. Erholungsstadium (Stadium decrementi) Dauer: bis 10 Wochen

    • Hustenanfälle werden immer weniger und schwächer

Komplikationen entstehen in einigen Fällen, wenn sich die Gifte der Bakterien weiter verbreiten und daraus eine Mittelohr– oder Lungenentzündung hervorgeht. Als seltene Folgen der Hustenanfälle sind Rippenbrüche oder Erstickungen möglich.

Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung oftmals nicht so heftig wie bei Kindern und Jugendlichen. Meistens vermuten die Betroffenen eine normale Erkältung. Dann bewegen sie sich als hoch ansteckende Infektionsquelle durch ihren Alltag.

Video: Keuchhusten – Symptome, Komplikationen & Schutz

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Mit Bordetella Pertussis Bakterien angesteckt, was tun?

Bei einem Verdacht auf Keuchhusten ist es wichtig, umgehend und nach vorheriger telefonischer Anmeldung, eine Arztpraxis aufzusuchen. Je früher die Behandlung mit Antibiotika erfolgt, desto erfolgreicher lässt sich der Krankheitsverlauf abmildern und die Ansteckungsgefahr für die Mitmenschen vermindern. Die Diagnose kann meist schon mit einigen Fragen und einer körperlichen Untersuchung gestellt werden. Im Zweifelsfall geht ein Rachenabstrich ins Labor, um die Erreger nachzuweisen.

Die Hustenanfälle lassen sich am besten lindern, wenn eine entsprechende Antibiotikagabe allerspätestens ein bis zwei Wochen nach den ersten Symptomen erfolgt. Danach haben sie kaum noch Einfluss auf die Schwere der Hustenanfälle, können aber die Dauer der Ansteckungsgefahr verringern. Etwa fünf Tage nach der Einnahme von Antibiotika sind die Betroffenen nicht mehr ansteckend.

Mit herkömmlichen Hausmitteln lassen sich die Beschwerden etwas lindern. Das Inhalieren von heißem Meersalzwasser oder spezielle Inhalationsgeräte aus der Apotheke besänftigen den gereizten Rachenbereich. Hustensaft hilft dagegen so gut wie gar nicht. Viel trinken und weiche, breiige Speisen sind ratsam, ebenso moderate Bewegung an frischer, reizarmer Luft.

Gibt es einen sicheren Keuchhusten Schutz?

Auch gegen Bakterien gibt es einen wirksamen Impfschutz. Allerdings hält dieser nicht so lange vor, wie Impfungen gegen die viralen Kinderkrankheiten. Eine Keuchhusten Impfung sollte daher nach 10 Jahren aufgefrischt werden. Auch wer die Krankheit durchgemacht hat, ist dadurch nicht sein Leben lang immun. Nach zehn Jahren ist eine Auffrischungsimpfung erforderlich.

Die Pertussis-Impfempfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt eine Grundimpfung gegen Pertussis vom zweiten bis 14. Lebensmonat. Mit fünf bis sechs Jahren ist dann die erste Auffrischungsimpfung fällig. Erwachsene sollten sich im Rahmen ihrer nächsten Tetanus- Diphtherie- Impfung gegen Keuchhusten mit impfen lassen. Der Impfstoff gegen Keuchhusten ist nicht einzeln erhältlich.


Einen anderen Keuchhusten Schutz, der so sicher ist, gibt es nicht. Auch wenn es Diskussionen darüber gibt, ob die angestrebte Herdenimmunität für Pertussis mit umfassenden Impfprogrammen erlangt werden kann. Die Bakterien können, so ergaben Untersuchungen, bei geimpften Personen in der Rachenschleimhaut eine gewisse Zeit überleben. Die Krankheit bricht nicht aus, aber die Betroffenen sind dennoch ansteckend.

Der hochansteckende Keuchhusten verläuft oft langwierig und qualvoll

Nicht umsonst ist auch vom 100-Tage-Husten die Rede. Die heftigen und lang anhaltenden Hustenanfälle sorgen bei den Betroffenen für qualvolle Stunden, besonders auch in der Nacht. Antibiotika helfen nur eingeschränkt. Daher wird ein Impfschutz von der STIKO für alle Kleinkinder empfohlen. Ebenso eine Auffrischungsimpfung, am besten alle 10 Jahre im Rahmen einer Dreifachimpfung (Tetanus, Diphtherie, Pertussis).

Titelbild: © iStock.com – Highwaystarz-Photography

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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