Allergien bei Kindern: Das sind die häufigsten

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Kleines Mädchen reibt sich eine juckende Hauptpartie am Arm mit Creme ein
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Gerade eben haben die Kinder noch fröhlich im Garten Verstecken gespielt. Da mischt sich unter die Freudenschreie Weinen. Eines der Kinder hält sich den Arm und kratzt: „Mama, Mama, mein Arm brennt so!“ Für Eltern sind solche Situationen verständlicherweise schwierig, da man dem Kind so schnell wie möglich Erleichterung verschaffen will. Doch woran könnte das Jucken und Brennen auf der Haut liegen? Besonders oft kommen die Kontaktallergie und die allergische Rhinitis vor. Erfahren Sie hier mehr über häufige Allergien bei Kindern.

Allergien bei Kindern im Überblick

Allergien sind gerade in der westlichen Welt auf dem Vormarsch. Circa 20 Prozent der Kinder und 30 Prozent der Erwachsenen leiden an mindestens einer allergischen Erkrankung. Während der Kindheit haben im Durchschnitt mehr Jungen als Mädchen Allergien. Im Erwachsenenalter dreht sich der Spieß um, dann sind Frauen öfter betroffen als Männer. Zu den häufigsten allergischen Erkrankungen gehört der allergische Schnupfen (Rhinitis) gefolgt von Asthma, Neurodermitis und Kontaktallergien.

Diese Substanzen können unter anderem Allergien auslösen:

  • Nahrungsmittel wie zum Beispiel Erdnüsse
  • Pollen von Bäumen oder Gräsern
  • Medikamente
  • Gifte aus Insektenstichen (eher selten)
  • Duft- oder Konservierungsstoffe

Gerade bei Kindern ist eine frühzeitige Diagnose durch Allergietests wichtig. Steht der Auslöser fest, kann eine Therapie verhindern, dass sich die Allergie verschlimmert. Ab fünf Jahren kann außerdem bei manchen Allergieformen eine Hyposensibilisierung erfolgen.

Aber wie läuft eine allergische Reaktion eigentlich ab?

Während einer allergischen Reaktion reagiert das Immunsystem auf eine im Prinzip harmlose Substanz – das sogenannte Allergen – überempfindlich. Etwa 90 Prozent und damit der Großteil aller Allergien gehört zu der Allergieform vom Typ I. Bei dieser Form schüttet das Immunsystem bei Kontakt mit dem Allergen Entzündungsbotenstoffe aus, vor allem das Hormon Histamin spielt eine wichtige Rolle. Daraufhin treten Symptome wie eine Schwellung der Schleimhäute oder Haut sowie Juckreiz oder Brennen auf.

Mädchen Ratgeber Achtung, Notfall! In sehr seltenen Fällen kann der Kontakt mit Allergenen einen lebensbedrohlichen Zustand hervorrufen – den sogenannten anaphylaktischen Schock. Treten bei Ihrem Kind Atemschwierigkeiten, Angstzustände, eine gesteigerte Herzfrequenz und Schwellung von Mund, Lippen, Zunge oder Rachen auf, sollten Sie umgehend den Notarzt verständigen.

Die Kontaktallergie bei Kindern

Kinder sind von Natur aus neugierig, sie entdecken gerne neue Orte und spielen mit allem was sie in die Finger bekommen. So kommen die Kleinen mit verschiedensten Materialien und Pflanzen in Berührung. Das ist zunächst nicht problematisch, allerdings kann sich gerade bei Materialien wie Nickel (zum Beispiel in Modeschmuck) oder Pflanzen wie Efeu oder Narzissen eine Kontaktallergie bei Kindern ausbilden. Bei einer Kontaktallergie zeigen sich vor allem die typischen Entzündungssymptome wie eine Rötung und Schwellung der Haut an einer Stelle. Außerdem erkennen Sie eine Kontaktallergie an:

  • nässenden Bläschen und Quaddeln,
  • Krusten oder Schuppen,
  • Juckreiz und Brennen.

Theoretisch kann fast jeder Stoff eine Kontaktallergie auslösen. Allerdings gibt es einige Stoffe, die besonders häufig zu einer Allergie bei Kindern führen. Dazu gehören:

  • Metalle, vor allem Nickel in Schmuck, Knöpfen oder Reißverschlüssen
  • Duftstoffe in Parfümen oder Kosmetika
  • Pflanzen, zum Beispiel Efeu, Narzissen, Kamille oder Arnika
  • Reinigungsmittel
  • Latex, zum Beispiel in Gummihandschuhen

Mit anhaltenden Symptomen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen kann es helfen, wenn Sie Auskunft darüber geben können, mit was das Kind in Kontakt kam.

Kontaktallergie bei Kindern: Was macht der Arzt?

Zur schnellen Linderung der Symptome kann der Arzt kühlende Umschläge oder kortisonhaltige Salben verordnen. Bei Verdacht auf eine Allergie führt der Arzt in den meisten Fällen einen Allergietest beim Kind durch. Ein Epikutantest bringt Gewissheit darüber, ob es sich bei den Anzeichen, um eine Kontaktallergie handelt.

Bei diesem Test wird ein mit Allergen getränktes Pflaster für 72 Stunden auf die Haut aufgebracht und währenddessen immer wieder beobachtet, ob sich eine allergische Reaktion zeigt.

Steht fest, dass es sich um eine Kontaktallergie handelt, sollten Sie langfristig darauf achten, dass Ihr Kind so wenig Kontakt zum Allergen hat wie möglich.

Video: Allergien bei Kindern und Jungendlichen

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Häufigste Allergie bei Kindern: Allergische Rhinitis

Die allergische Rhinitis ist die häufigste Allergie bei Kindern. Sie äußert sich durch eine Entzündung der Nasenschleimhäute und wird von vielen wie der Schnupfen während einer Erkältung empfunden. Im Gegensatz zu Erkältungen steckt bei der Allergie allerdings ein Allergen hinter Symptomen wie einer laufenden oder verstopften Nase, Niesreiz oder juckenden, geröteten und tränenden Augen.

Bei der saisonalen allergischen Rhinitis –dem Heuschnupfen – wird die Allergie meist durch Pollen von Bäumen oder Gräsern ausgelöst. Hinter der ganzjährigen Rhinitis stecken eventuell Hausstaubmilben sowie Tierspeichel oder Tierhautschuppen. Der Arzt kann mithilfe eines Allergietests – dem Pricktest – herausfinden, was bei Ihrem Kind die Nase zum Laufen bringt. Dabei wird die Haut am Unterarm oder Rücken mit einer dünnen Lanzette leicht eingeritzt, dort wird eine kleine Menge Allergen aufgetragen. Zeigt sich eine Reaktion, besteht eine Allergie gegen den entsprechenden Stoff. Ihr Arzt kann Sie nach einem positiven Testergebnis zu einer geeigneten Therapie und Alltagsanpassungen umfassend beraten.

 

Titelbild: ©iStock.com – grinvalds

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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