Wie gesund oder gefährlich ist Fitness für Kinder?

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Fitness für Kinder
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In diesem Fitnessstudio ist alles etwas anders als in einem üblichen Fitnessstudio. Die Geräte sind nicht grau und massiv, sondern rot, gelb und grün und alle eine Größe kleiner. Sie heißen hier nicht Beinpresse oder Stepper, sondern Oskar oder Cäsar. Das Laufband sieht aus wie ein Käfer. In diesem Fitnessstudio sind die Mitglieder Kinder – zwischen sechs und zwölf Jahre alt.

Das Klientel in den Fitnessstudios wird immer jünger

Fitnessstudios sind schon lange nicht mehr nur ausschließlich für Erwachsene. Längst gibt es auch Trainingsgeräte für Kinder und Jugendliche. Meist in eigens gestalteten Studios die Fitness für Kinder anbieten. Grundschüler die Gewichte stemmen, statt draußen an der frischen Luft zu Klettern oder Fußball zu spielen. Bewegungsmangel bereits im Kindesalter und der Kampf gegen Übergewicht sind die meistgenanntesten Gründe Kinder in ein Fitnessstudio zu schicken. Fitnessstudios ganz speziell für Kinder sind derzeit eher noch die Ausnahme.

Video: Umstrittenes Sportprogramm – Kinder an Kraftmaschinen

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Ist der Besuch in einem Fitnessstudio für Kinder sinnvoll?

Sollte ein Kind mehrmals in der Woche an Kraftgeräten trainieren? Sollte ein Kind sich schon nach einem Trainingsplan richten? Es ist wichtig, hier ein gesundes Mittelmaß zu finden. Es ist Kind mit Hantelnotwendig, dass Eltern, Schule und Sportvereine bzw.

Fitnesseinrichtungen zusammenarbeiten und Kinder wenn, dann nur kontrolliert an Geräten trainieren, die auch für das Kindesalter geeignet sind.

Für Kinder bis zum Alter von etwa acht Jahren sind Sportarten mit natürlichen Bewegungsabläufen, wie Spielen, Klettern oder Toben, die geeignetsten.

Größere Kinder sind auch mit einer Verbesserung der eigenen Leistung und über kleine Wettkämpfe zu motivieren. Hierzu zählen insbesondere Teamsportarten. Viele Kinder kommen in ein Kinder Fitness-Studio, weil sie ihre Kraft an Geräten trainieren wollen (oder sollen?).

Mädchen Ratgeber
Sportwissenschaftler Michael Fröhlich befürwortet durchaus die Arbeit mit Hanteln und an Geräten etwa ab dem achten Lebensjahr.
In diesem Lebensalter wird noch keine gezielte Muskulatur aufgebaut werden. Das Krafttraining kann aber die allgemeine Fitness und das Wohlbefinden verbessern. Gefährlich wird es jedoch dann, wenn Kinder übertrieben trainieren und übermütig zur 10-Kilo-Hantel greifen.

Gerade wenn das Kind in einem Wachstumsschub steckt, können Knochen, Muskeln, Bindegewebe und Organe bei Überlastung geschädigt werden.

Deshalb muss das Training auf den individuellen Entwicklungsstand des Kindes ausgerichtet werden. Ursprünglich ist Kinder Fitness vor allem für übergewichtige Kinder gedacht, die Spaß an der Bewegung vermittelt bekommen und so abnehmen sollten.

Statt Fitness für Kinder lieber in den Turnverein?

Kindern, die Sport machen wollen oder sollen, sollte statt Fitnessstudio lieber in einen Turnverein gehen. Dort lernen sie ihre Muskulatur zu kräftigen, flexibel zu bleiben und Kondition zu verbessern.

Die größte Gefahr sind ungeschulte Trainer!

Krafttraining kann bei Kindern zu einer Gewichtsreduktion beitragen, jedoch sind andere Maßnahmen viel sinnvoller. Denn das Elternhaus ist gefragt, dieses muss Kinder im Alltag zu Bewegung Kinderturnenermuntern und eine gesunde Ernährung sicherzustellen. Das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude des Übergewichtigen leidet enorm. Dieses beschränkt sich leider nicht nur auf Erwachsene.

Auch immer mehr Kinder sind übergewichtig. Gerade heutzutage, in einer Zeit in der das Leben von Kindern von Medien, Computern und Smartphones bestimmt wird, kommt Bewegung meist zu kurz.

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Haltungsschwächen und konditionellen Mängeln. Übergewichtige Kinder verlieren immer mehr den Bezug zum Sport und somit den Ausweg aus der Problematik.

Wichtige Aspekte beim Fitness für Kinder

Um die Gefahren von Fitness für Kinder- und Jugendliche zu minimieren, sind folgende Punkte zu beachten:

  •  Ziel des Krafttrainings im Kindes- und Jugendalter muss die Förderung der Motivation sein. Viel wichtiger als die aktuelle Entwicklung ist die Bewegungserziehung, denn nur Kinder die Sport mit etwas positiven verbinden, wird den Sport auch außerhalb der Schule und nach der Schule betreiben.
  • Die Entwicklung der Stütz- und Haltemuskulatur (Bauch- und Rückenmuskeln) steht im Vordergrund
  • Die Durchführung der Übungen muss kindgerecht und sicher durchgeführt werden.
  • Im Mittelpunkt steht neben einem leichten Krafttraining die Entwicklung der Koordination.
  • Im Kindesalter darf keine Maximalkraft integriert werden, da der Stützapparat den Belastungen noch nicht gewachsen ist.
  • Die Pausen im Kinder Fitness sollten länger gestaltet werden als im Jugend- und Erwachsenenbereich.

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Titelbild: © iStock.com/Yobro10
Textbild 1: © iStock.com/matka_Wariatka
Textbild 2: © iStock.com/katkov

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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