Eltern und solche, die es werden wollen, schrecken oftmals vor den Kosten zurück, die ein Baby mit sich bringt. Diese summieren sich bis zur Volljährigkeit des Nachwuchses stets auf. Doch was kostet ein Kind eigentlich? In einer Erhebung von Daten im Jahr 2003 kam das Statistische Bundesamt auf durchschnittliche Kosten von 550 Euro im Monat bis zum Erreichen der Volljährigkeit. Bei dieser Berechnung wurden jedoch nur die Konsumausgaben berücksichtigt. Vorsorge- und Versicherungskosten blieben außen vor. Wir wollen Ihnen einen groben Anhaltspunkt geben, welche Art von Kosten Monat für Monat auf Sie zukommen werden – gegliedert nach Altersstufen. Was kostet ein Kind im Monat?
- Die ersten Lebensjahre: Grundausstattung, Kinderbetreuung und mehr
- Im Schulalter steigen die Ansprüche der Kleinen: Computer, Handy, Kleidung und Co
- Video: Was kostet ein Kind? Der große Familien-Check (ZDF-Doku)
- Ab dem zwölften Lebensjahr steigen monatliche Kosten weiter an: Nahrung wichtigster Posten
- Grobe Zusammenfassung über die monatlich anfallenden Kosten von Kindern
- Staatliche Unterstützungen für junge Familien: Kindergeld, Elterngeld und Betreuungsgeld
- Weitere Förderungen für Familien mit Kindern: Mutterschaftsgeld, Wohngeld und mehr
Die ersten Lebensjahre: Grundausstattung, Kinderbetreuung und mehr
Werdende Eltern freuen sich auf die Geburt ihres Babys. Doch neben all der Vorfreude fallen zunächst einmal beträchtliche Kosten für die Erstausstattung des Babys an. Neben einem Kinderzimmer, einem Kinderwagen, einer Babyschale und Kleidungsstücken benötigen Sie einige Dinge, welche dem Überbegriff Pflege und Ernährung zuzuordnen sind: Windeln, Milchpulver und Pflegecremes sind nur ein paar Beispiele.
Bis zum ersten Geburtstag des Kindes geben Eltern meist schon mehrere tausend Euro aus. Die Spanne noch oben: grenzenlos. Hinzu kommen nach ein paar Monaten die Aufwendungen für Betreuung. Diese schwanken und sind in jedem Bundesland und sogar von Stadt zu Stadt unterschiedlich.
Auch muss berücksichtigt werden, für welche Art an Kinderbetreuung sich die Eltern entscheiden. Babysitter und Tagesmütter nehmen zwischen fünf und zehn Euro pro Stunde. Für einen Kita-Platz werden in einigen Städten mehrere hundert Euro im Monat fällig werden. Nicht zu vergessen bei der Familienplanung sind die Anschaffung eines familientauglichen Autos und gegebenenfalls einer größeren Wohnung.
Im Schulalter steigen die Ansprüche der Kleinen: Computer, Handy, Kleidung und Co
Mit zunehmendem Alter werden die monatlichen Kosten für ein Kind höher. Die Kleinen wünschen sich nun Spielzeug, Markenkleidung und Unterhaltungselektronik. Da kommen schwierige Jahre auf Eltern zu, die sich die Konsumkosten nicht leisten können oder wollen. Besonders beliebt in der Altersgruppe der sechs- bis zwölfjährigen Kinder ist ein Handy. Immer mehr Grundschüler haben ein eigenes Handy und sind somit für ihre Eltern rund um die Uhr erreichbar.
Um die Kosten im Blick zu behalten, sind sogenannte Prepaidkarten einem Handyvertrag unbedingt vorzuziehen. Auch Computer und Fernseher gehören in der heutigen Zeit zur Grundausstattung eines Kinderzimmers. Nicht nur die Anschaffung dieser Elektrogeräte schlägt immens zu Buche, auch die Spiele und stets neuen Unterhaltungsmedien sind teure Konsumgüter.
Auch das steigende Markenbewusstsein im Bezug auf angesagte Kleidung ist schon bei den Schülern in der Grundschule angekommen. Sie lassen sich keine Kleidung mehr aufzwängen, vielmehr wollen sie selbst entscheiden, was sie tragen möchten: Koste es, was es wolle. Die Markenindustrie boomt.
Video: Was kostet ein Kind? Der große Familien-Check (ZDF-Doku)
Ab dem zwölften Lebensjahr steigen monatliche Kosten weiter an: Nahrung wichtigster Posten
Ein Stillstand der Kosten ist auch nach Erreichen des zwölften Lebensjahres nicht gegeben. Allerdings verlagern sich dich Ausgaben in dieser Zeit in eine etwas andere Richtung: Eltern müssen für Nahrungsmittel wie Essen und Getränke deutlich mehr aufwenden. Die Zeiten, in denen Kinderportionen ausgereicht haben, sind nun endgültig vorüber. Auch die Mobilität spielt im Teenager-Alter eine immer größer werdende Rolle.
Ein neues Rennrad muss her, eventuell zum 16. Geburtstag ein Roller oder ein Mofa. Für den Zweirad-Führerschein fallen kosten an, ebenso für den Pkw-Führerschein, der schon kurze Zeit darauf folgt. Ein Durchschnittswert liegt bei rund 1.300 Euro. Und wollen Sie Ihrem Kind dann auch gleich noch ein Auto kaufen, explodieren die Kosten. Sinnvoll ist es, auf einen gebrauchten Kleinwagen zurückzugreifen. Dies reicht für die erste Zeit vollkommen aus.
Grobe Zusammenfassung über die monatlich anfallenden Kosten von Kindern
Alter des Kindes | Geschätzte monatliche Aufwendungen | Hauptausgaben |
Baby und Kleinkind 0 bis 6 Jahre | ca. 500 Euro | Grundausstattung / Kinderbetreuung |
Schulkinder 7 bis 12 Jahre | ca. 580 Euro | Kleidung / Unterhaltungsmedien |
Teenager 13 bis 18 Jahre | ca. 650 Euro | Nahrungsmittel / Mobilität |
Staatliche Unterstützungen für junge Familien: Kindergeld, Elterngeld und Betreuungsgeld
Nachdem Sie nun einen Überblick über die anfallenden Kosten bekommen haben, brauchen Sie keineswegs geschockt sein. Staatliche Hilfen entlasten das Portmonee von Eltern. An erster Stelle ist hier das Kindergeld zu nennen, welche einkommensunabhängig bis zum 18. Lebensjahr des Kindes ausbezahlt wird.
Für die ersten beiden Kinder bekommen Eltern 184 Euro, für das dritte 190 Euro und ab dem vierten sogar 215 Euro pro Monat. Ebenso eine gute Sache ist das noch recht junge Elterngeld, welches Eltern bis zu 14 Monate nach Geburt des Babys bezahlt wird. In seiner Höhe richtet sich das Elterngeld nach dem bisherigen Nettogehalt des Elternteils, welches das Elterngeld beziehen möchte: Bis zu 67 Prozent des letzten Nettogehalts sind möglich.
Im Anschluss daran können Eltern das neu eingeführte Betreuungsgeld in Anspruch nehmen, wenn sie sich selbst um die Kinderbetreuung des Sprösslings kümmern und diesen nicht in eine Kindertagesstätte geben.
Weitere Förderungen für Familien mit Kindern: Mutterschaftsgeld, Wohngeld und mehr
Auch einen Kinderfreibetrag und Freibeträge für Betreuungs- und Erziehungsbedarf steht Ihnen zu. Hinzu kommt das Mutterschaftsgeld für Arbeitnehmerinnen, die Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind und Anspruch auf Krankengeld haben. Beantragen können Sie dieses bei Ihrer Krankenkasse.

Lediglich eine Bescheinigung über den voraussichtlichen Entbindungstermin benötigen Sie hierfür. Für Familien, denen nur sehr wenig Geld zur Verfügung steht, lohnt sich ein Antrag bei der örtlichen Wohngeldstelle auf Wohngeld für Familien. Auch der Kinderzuschlag ist eine gute Sache, um den steigenden Bedarf einer Familie zu decken. Lassen Sie sich beraten und nutzen Sie die zahlreichen staatlichen Fördermöglichkeiten, die Ihr junges Familienglück unterstützen.
Eines ist sicher: Auch wenn die Kosten für ein Kind auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen mögen. Ein Kinderlächeln ist unbezahlbar.
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