Kind will ein Piercing – Wie sollten Eltern reagieren?

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Der Wunsch nach einem Piercing kommt bei vielen Jugendlichen früher oder später auf den Tisch. Oft sind es Modevorbilder, Freunde oder schlichtweg die Lust auf etwas Neues, das den Wunsch nach dem beliebten Körperschmuck weckt. Für Eltern ist diese Situation jedoch häufig herausfordernd: Einerseits ist da das Bedürfnis, das eigene Kind vor falschen Entscheidungen zu schützen, andererseits soll der Wunsch nach Selbstbestimmung respektiert werden.

Den Wunsch des Nachwuchs ernst nehmen

Sich ein Piercing stechen lassen zu wollen, ist mehr als nur eine Laune. Jugendliche in der Phase der Identitätsfindung suchen immer wieder nach Möglichkeiten, sich auszudrücken und sich von der Masse abzuheben. Für sie ist ein Piercing oft ein Zeichen von Individualität und Erwachsenwerden. Daher ist es wichtig, den Wunsch des Kindes ernst zu nehmen. Ein abwertendes „Das ist doch nur eine Phase“ führt in den meisten Fällen nur zu Frust und dem Gefühl des Nachwuchses, von seinen Eltern nicht gehört zu werden.

Eltern sollten sich also unbedingt die Zeit nehmen, mit ihrem Kind offen über den Wunsch zu sprechen. Fragen wie „Warum möchtest du ein Piercing?“ oder „Was bedeutet es dir?“ helfen, die Beweggründe des Kindes besser zu verstehen. Gleichzeitig zeigt dieses Interesse dem Kind, dass seine Bedürfnisse und Wünsche ernst genommen werden. Es geht also nicht darum, sofort Ja oder Nein zu sagen − viel wichtiger ist es, zunächst den Dialog zu suchen.

Aufklärung betreiben

Ein Piercing ist mehr als nur ein modisches Statement – es bringt nämlich durchaus auch gesundheitliche Risiken und eine gewisse Verantwortung mit sich. Eltern sollten dies in die Diskussion einbringen, ohne dabei jedoch zu belehrend zu wirken. Ein guter Ansatz ist es, gemeinsam mit dem Kind Informationen zu sammeln: Welche Körperstellen können gepierct werden? Wie läuft ein professionelles Piercing ab? Welche Hygienevorschriften sind zu beachten?

Dieser Prozess der gemeinsamen Recherche den Austausch und zeigt ebenfalls, dass Eltern die Selbstständigkeit des Kindes respektieren. Gleichzeitig wird dem Kind bewusst, dass ein Piercing nicht nur eine kleine „coole“ Entscheidung ist, sondern auch Verantwortung und Wissen voraussetzt.

Kompromisse finden

Eltern haben verständlicherweise oft Bedenken, wenn es um Piercings geht. Ängste vor Infektionen, einer gesellschaftlichen Stigmatisierung oder schlichtweg der Gedanke, dass das Kind eine Entscheidung trifft, die es später bereuen könnte, spielen eine große Rolle. Es ist also sinnvoll, nach einem Kompromiss zu suchen.

Ein möglicher Ansatz könnte sein, zunächst ein weniger sichtbares oder weniger invasives Piercing zu erlauben, wie etwa am Ohrläppchen, bevor an exponierteren Stellen wie der Nase oder den Lippen gepierct wird. Ohrpiercings für jung und alt auf flesh-tunnel-shop.de sind außerdem in hochwertigen Materialien erhältlich, die das Risiko für Infektionen maßgeblich reduzieren.

Auch eine „Wartefrist“ stellt oft einen fairen Kompromiss dar: Vereinbaren Eltern und Kind, dass der Wunsch nach einem Piercing über einen bestimmten Zeitraum bestehen muss, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, wird in der Regel schnell deutlich, ob es sich um einen wohlüberlegten Wunsch handelt oder nur um eine spontane Idee.

Grenzen authentisch setzen

Generell haben Eltern das Recht und die Pflicht, ihrem Kind Grenzen zu setzen, wenn sie der Meinung sind, dass ein Piercing zu diesem Zeitpunkt nicht angemessen ist.

Wichtig dabei ist, diese Entscheidung gut zu begründen. Pauschale Verbote ohne nachvollziehbare Erklärung führen oft zu Trotzreaktionen des Nachwuchses. Stattdessen sollten Eltern klar kommunizieren, warum sie gegen das Piercing sind – sei es aufgrund gesundheitlicher Bedenken, dem Alter des Kindes oder einer zu impulsiven Entscheidungsfindung.

Bildnachweis Titelbild: istockphoto.com – Bucsa Nicolae

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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