Hilfe es brennt! Brandschutzerziehung für Kinder

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Bei rund 200.000 gemeldeten Bränden in Deutschland sterben jährlich etwa 600 Menschen. Dabei handelt es sich bei jedem dritten Brandopfer um ein Kind. Gerade den Jüngsten fehlt das nötige Gefahrenbewusstsein. Vielmehr überwiegt die Neugier, wodurch sie sich häufig in sehr große Gefahr begeben. Kinder sollten daher frühestmöglich durch eine geeignete Brandschutzunterweisung den richtigen Umgang mit Feuer kennenlernen.

Potenzielle Brandherde in Küche, Wohnzimmer und Garten

In Küche und Wohnzimmer befinden sich in fast allen deutschen Haushalten Unmengen an technischen Geräten. Sind sie für den Alltagsgebrauch auch sehr praktisch, besteht dennoch die Gefahr, dass Kaffeemaschine, Fernseher und Co. entweder durch unsachgemäßen Gebrauch oder technische Defekte und Überhitzungen einen Hausbrand verursachen. Oftmals sind es dann Kinder, die durch Unwissenheit und Neugier das Gefahrenpotenzial nicht einschätzen können. Gerade in der Küche, wo Mama mit heißem Fett hantiert, kann es schnell zu Brandunfällen kommen.

Eine Fettexplosion führt teilweise zu meterhohen Stichflammen, wenn ein ungeeignetes Löschmittel eingesetzt wird. Nicht nur ein Brand, sondern vor allem schwere Verletzungen sind dann die Folge. Auch der im Wohnzimmer befindliche Kamin besitzt ein großes Brandpotenzial.

Video: Brandschutzerziehung im Landesfeuerwehrverband Brandenburg

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Der Umgang mit offenem Feuer gehört daher nur in geschulte Hände. Schneller als viele Menschen denken verursacht das Verbrennen von falschem Holz erhebliche Schäden: leicht entzündliche Rückstände im Schornstein und unkontrollierter Funkenflug. Damit solch tragische Unfälle gar nicht erst entstehen, sollten sich Eltern über die Brandgefahren bewusst sein. Selbst das netteste Grillfest im Garten kann durch die Verwendung von brennbaren Flüssigkeiten verdorben werden: Rückzündungen und daraus resultierende Verbrennungen sind in Deutschland während der Grillsaison leider kein Einzelfall. Das Thema Brandschutz sollte daher bei jeder Angelegenheit ernst genommen werden.

Im E-Book „Feuer im Haushalt“ erfahren Eltern nicht nur, wie sie sich und ihre Familie in Haushalt und Garten schützen können. Sie erhalten überdies wertvolle Informationen zu effektiven Präventionsmaßnahmen und Brandschutzerziehung bei Kindern.

Kinder vor Feuergefahren im Haushalt schützen

In jedem Haushalt sollten Brandgefahren möglichst gar nicht erst entstehen. Um das Heim weitestgehend brandschutzsicher auszustatten, eignet sich die Verwendung von fachmännisch geprüften Elektrogeräten. Spezielle Kennzeichnungen wie das VDE-Prüfzeichen, das GS-Zeichen sowie das CE-Kennzeichen stellen hierbei Garanten für anerkannte Sicherheit dar. Insbesondere an Weihnachten sollten ausschließlich entsprechend markierte Lichterketten zum Schmücken verwendet werden. Als weitere Präventionsmaßnahme eignet sich die Installation von Rauchschutzmeldern.

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Auf die Sicherheit in der Küche unbedingt achten

Grundsätzlich sollten Kinder in Haus und Garten immer Auge behalten werden. Gerade in der Küche sind Töpfe und Pfannen so zu positionieren, dass sie nicht in die Reichweite von Kindern gelangen können. Der Einbau eines Herdschutzgitters dient hier als gute Sicherheitsmaßnahme. Gleiches gilt im Wohnzimmer am heimischen Kamin: Hier sollte ein Schutzgitter installiert werden, damit die Sprösslinge nicht zu nah an das offene Feuer herantreten können. Desweiteren sollten elektrische Leitungen im gesamten Haus immer gut isoliert sein.

Schadhafte Kabel gehören entsorgt. Liegen Mehrfachsteckdosen auf der Erde, sollte die Kinder hiervon ferngehalten werden. Steckdosen und Verteiler sind kein Spielzeug. Im Garten haben Kinder grundsätzlich nichts am Grill zu suchen. Sie sollten immer in sicherer Entfernung bleiben. Auch sollten sie immer ausreichend Abstand zu Feuerdekorationen halten. Bei einem Lagerfeuer muss immer eine unterwiesene Aufsichtsperson anwesend sein.

Brandschutzerziehung bei Kindern

Kinder fallen sehr häufig einem Brand zum Opfer, weil sie nur unzureichend aufgeklärt werden. Es ist Aufgabe von Eltern und anderen Erziehungsberechtigten, den Sprösslingen zu vermitteln, wie sie die Entstehung eines Brandes verhindern können. Zudem sollten sie frühestmöglich lernen, wie sie sich im Brandfall zu verhalten haben. Durch das aktive Ausprobieren bei einer Brandschutzerziehung erhalten Kinder die nötige Handlungssicherheit, um im Notfall angemessen agieren zu können. Feuer übt seit jeher eine große Faszination auf die Kleinsten aus – gerade ein Besuch bei der Feuerwehr befriedigt diese Neugierde.

Durch lehrreiche und interessante Experimente lernen sie alles Wissenswerte zum Thema Feuer. Verbote hingegen bewirken fast immer nur das Gegenteil: Das Feuer wird noch geheimnisvoller und spektakulärer. Es ist daher wesentlich effektiver, den Kindern im Rahmen einer Brandschutzerziehung die Gefahren von Feuer durch aktives Mitwirken nahezubringen, als sie mit Zwang davon fernhalten zu wollen. Lernen sie nicht, unbeschwert und angstfrei mit dem Thema umzugehen, sammeln sie auch keine wertvollen Erfahrungen, die ihnen später das Leben retten können.

Nur einer geeigneten Brandschutzerziehung bei Kindern ist es zu verdanken, dass sie einen Notruf richtig absetzen und sich selbst in Sicherheit bringen können. Bei einem Brand stehen viele Menschen häufig wie versteinert da, ohne zu wissen, was sie tun können. Die Devise sollte daher nicht nur bei Kindern lauten: davonlaufen und Alarm schlagen anstatt bloß zusehen und staunen.

Titelbild: © istock.com – EvgeniiAnd

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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