Geschwisterzimmer – wenn sich Kinder ein Zimmer teilen

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Geschwister lesen in einem gemeinsamen Zimmer unter der Decke
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Müssen Kinder ein eigenes Zimmer haben? Die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Kinder profitieren sowohl vom eigenen Zimmer als auch vom geteilten Raum, sodass sich Experten in dieser Frage schlicht nicht einig sind. Eines ist aber gewiss: Das Geschwisterzimmer funktioniert nur, wenn es zweckmäßig für beide (oder alle) Kinder eingerichtet ist.

Ähnliche Interessen schaffen Nähe

Generell sind Geschwisterzimmer eine gute Idee, wenn die Kinder das gleiche Geschlecht haben und auch altersmäßig nahe beieinander liegen. Ob der ideale Altersunterschied, drei oder fünf Jahre beträgt, hängt von den Kindern ab. Mehr sollte es nicht sein.

Im Geschwisterzimmer können die Kinder gemeinsam spielen, sich aneinander orientieren und in der Reibung mit dem jeweils anderen herausfinden, wo ihre eigenen Stärken und Schwächen liegen. Die räumliche Nähe schafft ganz andere Möglichkeiten der Persönlichkeitsbildung als dies bei Kindern in Einzelzimmern der Fall ist. Völlig klar, dass es da nicht immer nur friedlich zugeht.

Eine andere Sache ist es, wenn die Kinder unterschiedlichen Geschlechts sind. Im Kleinkindalter funktioniert das Geschwisterzimmer noch, danach ist Streit aufgrund der zu großen Nähe nicht zu vermeiden.

Mobiliar geschickt wählen bringt Vorteile

Es müssen nicht für beide Kinder das Prinzessinenbett mit Himmel / das Autobett, mit farblich passendem Schrank und auf das Design abgestimmte Regale sein. Im Geschwisterzimmer ist auch ein Hoch- oder Etagenbett keine schlechte Idee. Wer oben und wer unten schläft, wird allerdings öfter mal ausdiskutiert. Auch das ist normal.

Schöne Kinderzimmermöbel, die den verfügbaren Platz unter einem Hochbett (für große Kinder) nutzbar machen, Bettkästen, die den Stauraum unter dem Kojenbett nutzen, sind genauso sinnvoll wie der Mini-Tisch mit Mini-Stühlen für kleine Ecken.

Einrichtungsideen für das Geschwisterzimmer gibt es bei allen namhaften Möbelhäusern. Zudem kann lassen sich spielend leicht online Kinderzimmermöbel finden, wie beispielsweise bei Möbel Jack. Übrigens lassen sich auch in sehr sparsam bemessenen Räumen mit Raumteilern, raumhohen Regalen oder Vorhängen Privaträume schaffen.

Meins und Deins müssen klar getrennt sein

Auch wenn die Kinder den Raum teilen, benötigen sie doch etwas Privatsphäre. Es sollten also unbedingt klare Regeln in Bezug auf gemeinsame Unternehmungen oder eben doch Ruhebedürfnis bestehen.

Absprachen müssen von allen eingehalten werden. Und dazu gehören auch Verhaltensregeln hinsichtlich des Besitztums.

Natürlich tauschen Geschwister gerne mal die Kleidung, spielen gemeinsam mit den Spielsachen und schlafen auch hin und wieder gemeinsam in einem Bett. Aber es muss auch klar sein, wo das eigene Reich beginnt. Jedes Kind sollte deshalb auf jeden Fall:

  • ein eigenes Bett,
  • einen eigenen Schrank für Kleidung
  • und eine eigene, ganz private Aufbewahrungsmöglichkeit (für Spielzeug, Bücher und andere Schätze) haben.

Das bedeutet natürlich auch, dass ein Geschwisterzimmer größer sein muss als ein Zimmer für ein Einzelkind: Sonst reicht der Platz einfach nicht aus.

Video: Egoismus – Nur anerzogenes Verhalten ? Richard David Precht bei Planet Wissen

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Geschwisterzimmer sparen Wohnraum und bringen Geschwister näher zusammen

Während die einen Pädagogen die Meinung vertreten, dass Kinder sich nur mit ausreichend Privatsphäre und Freiraum optimal entwickeln können, sind andere der Meinung, dass Kinder die Reibung miteinander und der enge Kontakt zueinander in der persönlichen Entwicklung extrem gut tut.

Mädchen Ratgeber
Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen: Alles zu seiner Zeit, und alles in vernünftigen Maßen. Der Rest ist von der Persönlichkeit der Kinder abhängig. Mit einem sinnvoll eingerichteten Geschwisterzimmer, das sowohl Freiräume schafft als auch gemeinsames Spiel zulässt, können Eltern ihren Kindern dabei helfen, ihre Rolle als Geschwisterkind und eigenständige kleine Persönlichkeit zu finden.

Titelbild: ©istock.com – tatyana_tomsickova

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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