Wir alle haben in unserer Schulzeit oder über unsere Kinder Erfahrungen mit Mobbing an Schulen gemacht. Doch nicht alles, das wir über dieses Thema zu wissen glauben, entspricht auch wirklich den Fakten.
- 1. Es ist nicht die Pubertät
- 2. Es gibt mehr Betroffene als Opfer
- 3. Der Tatort ist meistens das Klassenzimmer
- 4. Woran Mobbing zu erkennen ist
- 5. Körperliche Gewalt tritt eher selten auf
- 6. Meistens geschieht es täglich
- Video: Wenn SCHULE zur HÖLLE wird: SUIZID-GEFAHR wegen SCHÜLER-MOBBING | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
- 7. Mobbing macht Schüler nicht stärker
- 8. Mobbing kann tödlich sein
- 9. Mobbing als Reaktion auf Mobbing
- 10. Mobbing und das Selbstbewusstsein der Opfer
- 11. Mobbingopfer brauchen die Hilfe von Erwachsenen
- 12. Mobbing kann eine Straftat sein
- Mobbing an Schulen ist vielfältig
1. Es ist nicht die Pubertät
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass Mobbing vor allem im Rahmen der Pubertät, also im Alter von 12 bis 17 Jahren auftritt.
Doch im Rahmen der PISA Studie von 2015 wurde festgestellt, dass deutsche Schüler am häufigsten im Alter von 8 bis 14 Jahren mobben.
2. Es gibt mehr Betroffene als Opfer
Dieselbe PISA Studie gibt an, dass jeder sechste Schüler in Deutschland von Mobbing betroffen ist. Andererseits heißt es jedoch es gäbe im Schnitt zwei Fälle pro Klasse.
Dieser scheinbare Widerspruch löst sich jedoch rasch auf. Zu den Betroffen zählen nämlich nicht nur die Mobbingopfer, sondern auch die Täter.
3. Der Tatort ist meistens das Klassenzimmer
4. Woran Mobbing zu erkennen ist
Das Wort Mobbing ist ein Lehnwort aus dem Englischen, hat dort aber eine andere Bedeutung.
Im englischen Sprachraum bezeichnet es eine Situation in der eine Gruppe einen Einzelnen attackiert.
Im deutschen Sprachgebrauch sind die Merkmale von Mobbing dagegen:
- Überlegenheit der Täter (körperlich, zahlenmäßig oder auch sozial) gegenüber den Opfern
- Ausübung von Gewalt (körperlich oder seelisch) mindestens einmal pro Woche über eine Zeitspanne von mindestens einem Monat
- Hilflosigkeit der Opfer (tatsächlich oder empfunden)
Selbstverständlich ist das so beschriebene Phänomen auch im englischen Sprachraum bekannt. Es wird jedoch als Bullying bezeichnet.
5. Körperliche Gewalt tritt eher selten auf
Viele Menschen stellen sich unter Mobbing an Schulen vor allem körperliche Übergriffe und Einschüchterung vor. Internationale Studien haben jedoch festgestellt, dass diese deutlich seltener als seelische Gewalt sind.
Zu den häufigsten Formen von Mobbing gehören das Sprechen hinter dem Rücken des Opfers, Verbreiten von Gerüchten und Lügen und das Verspotten.
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6. Meistens geschieht es täglich
Die typischen Mobbing Verhaltensweisen sollten zwar bereits beim ersten Auftreten unterbunden werden, ein einzelner Zwischenfall stellt jedoch noch kein Mobbing dar.
Die Definitionsgrenzen von einmal pro Woche und mindestens einem Monat Dauer sind dabei keineswegs zu hoch angesetzt.
Die meisten Mobbingopfer werden täglich gemobbt. Kommt es nicht zum Einschreiten durch Lehrer oder Mitschüler dauert das Verhalten häufig länger als ein halbes Jahr an.
Video: Wenn SCHULE zur HÖLLE wird: SUIZID-GEFAHR wegen SCHÜLER-MOBBING | SAT.1 Frühstücksfernsehen | TV
7. Mobbing macht Schüler nicht stärker
Noch immer besteht bei manchen Erwachsenen die Ansicht, dass es die Charakterbildung von Kindern fördert und sie abhärtet, gemobbt zu werden.
Doch Menschen die in Kindheit und Jugend Mobbingerfahrungen gemacht haben, sind als Erwachsene nicht widerstandsfähiger als andere Menschen. Sie leiden häufiger an Depressionen und haben oft mit Beziehungsängsten zu kämpfen.
8. Mobbing kann tödlich sein
9. Mobbing als Reaktion auf Mobbing
Nicht selten werden frühere Mobbingopfer selbst zu Tätern. Das mag damit zusammenhängen, dass sie sich dadurch besser vor weiteren Angriffen anderer geschützt fühlen.
Möglicherweise haben sie aber auch die Erfahrung gemacht, dass dieses Verhalten normal und von der Gesellschaft akzeptiert wäre.
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10. Mobbing und das Selbstbewusstsein der Opfer
Meist wird davon ausgegangen, dass niedriges Selbstbewusstsein der Täter der Auslöser für Mobbingverhalten ist. Die Theorie dahinter besagt, dass sich der Täter durch die Ausübung von Gewalt an einem Wehrlosen stark fühlt und so seinen Mangel ausgleicht.
Tatsächlich haben Mobbing Täter jedoch häufig ein normales oder sogar hohes Selbstvertrauen. Es sind die Opfer, die an niedrigem Selbstvertrauen leiden.
Ob es die Ursache dafür ist, dass sie als Opfer gewählt werden, oder eine Auswirkung des Mobbings, ist ungeklärt. Auf jeden Fall hilft Stärkung des Selbstvertrauens Kindern und Jugendlichen, sich gegen Mobbing zu wehren.
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