Schon seit einigen Jahren ist Bambus als Parkettbelag auf dem Vormarsch. Er zählt inzwischen zu den meistgewählten Parkettarten und überzeugt mit Optik klaren Vorteilen gegenüber anderen exotischen Hölzern.
Herkunft und Arten von Bambusparkett
Bambusparkett stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, aus Asien. Genauer: aus China. Der dort heimische Rohstoff wird bereits seit Jahrtausenden als Material für Möbel, Fußböden und Wand- und Deckenverkleidungen genutzt, in ländlicheren Gegenden dient Bambus als Dachdeckmaterial und sogar traditionelle Baugerüste werden bis heute aus Bambus gefertigt. Speziell letzteres Beispiel zeugt eindrucksvoll von der positiven Beschaffenheit des Bambus, die auch dem Bambusparkett zugesprochen werden kann. Ähnlich wie bei Korkböden ist Bambus jedoch keine Holzart, sondern er zählt zu den Gräsern. Er wird gefasert, wiederverpresst und als sogenannter Faserbambus angeboten. Durch dieses Verfahren handelt es sich am Ende um ein massives Produkt ähnlich Massivholz, mit jedoch weitaus mehr Vorteilen sowohl hinblicklich Härte und Haltbarkeit, als auch in Bezug auf seine Ökobilanz.
Bambusplatten: flexibel und dennoch stabil
Am Beispiel traditioneller asiatischer Baugerüste lässt sich bereits erahnen, dass es sich beim Bambus um ein äußerst stabiles und gleichzeitig doch sehr flexibles Material handelt. Die Elastizität des Bambus ist enorm, ohne dabei an Integrität zu verlieren. Hinzu kommt, dass Bambus ein besonders harter Rohstoff ist, der durch den Prozess des Wiederverpressens der Bambusfasern zu einer planen Werkstoffplatte sogar noch an Härte hinzugewinnt. Da die natürliche Faserlänge und Faserrichtung hierbei erhalten bleibt, büßt das spätere Produkt nichts von seiner Elastizität ein, was ihn als Fussbodenbelag für stark frequentierte Räume wie bspw. das Wohnzimmer prädestiniert. Auf der Härteskala rangiert Bambus noch über Kirschholz und Hickory und gilt als über 90% stärker als Eichenholz, womit der Bambus annähernd vergleichbar ist mit den Eigenschaften weichen Stahls.
Video: Galileo – Bambusparkett im Test
Bambus punktet durch seine hervorragende Umweltbilanz
Wie bei allen natürlichen Rohstoffen ist der ökologische Faktor mit ein entscheidender. Ein junger Bambusspross kann bis zu 30cm am Tag wachsen, Bambus zählt damit zu den am schnellsten nachwachsenden Rohstoffen überhaupt. Ein Bambusbestand kann ca. alle 5 Jahre um 30% geschnitten werden, ohne dabei die Größe des Bestands zu verringern. Bäume benötigen hierfür Jahrzehnte und mehr. Durch den hohen natürlichen Anteil anorganischer Silikate weißt ein Parkett aus Bambus wenig Reaktion auf Veränderungen in der Luftfeuchte und der Temperatur auf, ist daher ideal für Feuchträume und Fußbodenheizung geeignet, da Bambus nicht „arbeitet“, also auch keine Fugen bildet und/oder quillt. Diese Eigenschaft bringt der Bambus von Natur aus mit, Bambusparkett muss also beim Verlegen nicht verleimt werden und auch bei der Herstellung kann, anders als bei Holzverbundwerkstoffen, auf Leime verzichtet werden.
Bambus – die ideale Alternative zu Tropenhölzern
Wir schätzen exotische Hölzer aufgrund ihrer positiven Eigenschaften und ihrer besonderen Optik. Allerdings sind sie auch ein gefährdeter Rohstoff, weshalb dem Bambus auch in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit zuteil werden wird. Bambusparkett ist in der Regel frei von schädlichen Stoffen, hält bei guter Pflege mindestens 10 Jahre selbst bei hoher Beanspruchung und er schont die Umwelt dank seines schnellen Wachstums. Preislich kann er dabei, je nach Ausführung, sogar günstiger ausfallen als so manch Holzparkett und er verfügt über keinerlei Nachteile gegenüber Holzfussböden.
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