Alleinerziehende Väter: Das sind die Herausforderungen

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Vater allein mit Kind beim Angeln
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Obwohl statistisch gesehen noch immer neun von zehn Alleinerziehenden weiblich sind, nimmt die Zahl der Väter zu, die sich in Eigenregie um ihre Kinder kümmern. Gerade Männer haben in der sogenannten Ein-Eltern-Familie mit Problemen und Vorurteilen zu kämpfen.

Nur Softies erziehen Kinder? Die Schwierigkeit der gesellschaftlichen Akzeptanz

Noch immer halten sich Vorurteile, dass Kinder, die ohne Mutter aufwachsen benachteiligt seien. Männern wird seltener zugetraut den Anforderungen des Alleinerzieher-Daseins gewachsen zu sein. Viele Papas sind aber die weitaus besseren Mütter und kümmern sich um ihren Nachwuchs mindestens genauso aufopferungsvoll, wie so manche Frau. Erfüllt ein alleinerziehender Vater seine Pflichten mit Hingabe, hat er mit dem nächsten Vorurteil zu kämpfen. Vor allem Geschlechtsgenossen werten alleinerziehende Männer gerne ab – ein richtiger Kerl kümmert sich doch nicht um Haushalt, Familie und das Windelwechseln! So zumindest die zwischen den Zeilen durchschimmernde Meinung vieler.

Als Oberhaupt einer Ein-Eltern-Familie sollten Papas auf derartige Aussagen vorbereitet sein und gekonnt zurückschmettern. Andere Väter wollen nämlich mit solchen Statements nur ihr eigenes Unvermögen kaschieren. Mittlerweile gibt es sogar einige Internetseiten, die sich auf Väter (alleinerziehend oder nicht) spezialisiert haben. Dort kann man(n) sich austauschen und praktische Informationen sowie Tipps erhalten.

Video: Die Story im Ersten: Papa, trau dich!

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Viele Helferlein: gemeinsam geht es leichter!

Den Alltag zu organisieren ist wohl eine der größten Herausforderungen. Schule, Beruf, Haushalt und die Kinderbetreuung wollen unter einen Hut gebracht werden. Gerade dann, endet der Kindergartentag vor dem väterlichen Dienstschluss, wird es schwierig. Deshalb haben Väter sich eine kleine „Armee“ an potenziellen Helfern zusammenzustellen. Diese kann aus:

  • Omas und Opas
  • Nachbarn
  • Eltern befreundeter Kinder
  • Tanten und Onkels
  • sowie erwachsenen Geschwisterkindern

bestehen. Ist der Sprössling spontan erkrankt und ruft die Erzieherin in der Arbeit an, braucht Papa einen oder besser mehrere Notfallpläne. Damit die Kleine, der Kleine keine Scheu hat mit der jeweiligen Person mitzugehen, hilft es beide vorab gut miteinander bekannt zu machen.

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Wer auf Unterstützer außerhalb des engsten Familienkreises zurückgreifen muss, sollte Gegenleistungen anbieten. Ein Beispiel: Spielt der Sohn nach der Schule einmal pro Woche bei einem Freund, unternimmt Papa an den Wochenenden regelmäßig etwas mit beiden Jungs. So ist die andere Familie auch entlastet.

Auch Papas brauchen Pausen – und sind nicht gerne alleine

Jeder Mensch hat das Recht, sein persönliches Glück zu suchen. Selbstverständlich gilt dies auch für Alleinerziehende. Hat Papa eine potenzielle Kandidatin, einen ebensolchen Kandidaten kennengelernt, muss das Kind behutsam an diesen neuen Menschen gewöhnt werden. Gerade wenn die Trennung der leiblichen Eltern noch nicht lange zurückliegt oder die Mutter verstorben ist, gilt es hier besonderes Fingerspitzengefühl zu zeigen.

Zunächst sollte die neue Liebe als neutrale Person vorgestellt werden. Nach und nach wird das Kind von alleine herausfinden, dass Vati und die neue Frau oder der neue Mann sich lieben. Auch ohne Partner haben Eltern Anspruch auf Privatsphäre und freie Zeiten.

Kinder verstehen den Wunsch nach einigen Minuten Nichtstun sehr gut. Gerade die größeren haben Verständnis dafür, braucht Papa mal eine Stunde pro Tag für sich. In die Badewanne gehen, mit einem Freund telefonieren oder im Internet surfen – ein entspannter Vater ist viel besser für die Kinder als ein ewig gestresster!

Keine leichte aber eine schöne Aufgabe: alleinerziehender Vater sein

Das Leben hält viele Herausforderungen bereit. Eine der größten ist es, Kinder alleine großzuziehen. Wer sich dieser Aufgabe stellt, wird von den meisten Mitmenschen als verantwortungsbewusste und hervorragend organisierte Person wahrgenommen. Dies wiederum tut dem väterlichen Ego gut und spendet Kraft!

Titelbild: ©istock.com – Deklofenak

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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