Akupunktur während der Schwangerschaft: Was bringt sie wirklich?

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Drei Akupunkturnadeln angerichtet auf einem Holzuntergrund mit weißen Kugeln und einer Blume
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So natürlich und schön eine Schwangerschaft ist, oft treten leider mehr als lästige Beschwerden auf. Um den für das Kind oft schädlichen Griff nach Medikamenten zu vermeiden, kann eine Methode aus der chinesischen Medizin zur Anwendung kommen: Akupunktur in der Schwangerschaft.

Typische Schwangerschaftsbeschwerden mit Akupunktur behandeln

Die Behandlung einiger Beschwerden ist während der Schwangerschaft nicht immer ganz so einfach. Dem Einsatz von Medikamenten muss oft eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung vorangehen. Tatsache ist aber, dass während der Schwangerschaft im Körper infolge der Hormonumstellung viel in Bewegung gerät. Beschwerden bleiben daher leider oft nicht aus. Hier kann die Akupunktur ins Spiel kommen, sie ist vielseitig einsetzbar.

Typische Schwangerschaftsbeschwerden, die mit Akupunktur behandelt werden, sind:

  • Schwangerschaftsübelkeit
  • Angst, Unruhe, Schlafstörungen
  • Schmerzen unterschiedlichster Art, insbesondere Rückenschmerzen
  • Fehllagen des Kindes
  • Vorzeitige Wehentätigkeit
  • Im Wochenbett: Rückbildungsstörungen und Schmerzen, Mastitis und Stau beim Stillen

Unterschieden werden Behandlungen bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden, zur Geburtsvorbereitung, bei der Geburt selbst und danach auch im Wochenbett. Immer häufiger verfügen Hebammen über eine Akupunktur-Zusatzausbildung. Aber auch schon auf einigen Geburtsstationen werden entsprechende Behandlungen angeboten. Eine weitere Option sind niedergelassene TCM Ärzte. Aber Achtung, nicht alle Ärzte haben Akupunktur für Schwangere im Angebot. Daher schadet ein Anruf im Vorfeld nie.

Der kleine Zeh als Akupunkturpunkt

Die traditionelle Chinesische Medizin (TCM) versteht sich als ganzheitliche Medizin. Körper und Emotionen stehen dabei im Mittelpunkt der Behandlung. In der TCM geht man davon aus, dass Gefühle als Auslöser vieler Erkrankungen gelten. Ebenfalls eine Rolle spielen die Lebensumstände, Umwelteinflüsse und die Ernährung. Bei der Behandlung werden feine Nadeln aus Stahl an bestimmten Stellen, den sogenannten Akupunkturpunkten, in die Haut gestochen. Diese wiederum liegen auf den Meridianen. Aus TCM-Sicht sind das durch unseren Körper fließende Energiebahnen. Ist dieser Energiekreislauf gestört, können bestimmte Beschwerden auftreten. Ziel der Akupunktur ist es also, jene Punkte auszuwählen, die eine Stagnation der fließenden Energie verursachen. Auf die Schwangerschaft bezogen sind das hauptsächlich folgende Punkte:

  • Äußere Seite der kleinen Zehen
  • Obere seitliche Wade
  • Fußinnenknöchel
  • Unter dem Knie

Akupunktur ist während der Schwangerschaft grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt möglich. In der Regel beginnt man jedoch mit der Behandlung, wenn Beschwerden häufiger auftreten und somit die Lebensqualität beeinträchtigen. Übrigens helfen die kleinen Nadeln auch bei der Reduktion von Stress und Anspannung.

Risiken oder Nebenwirkungen der Akupunktur

Grundsätzlich eignet sich Akupunktur für jede Schwangere. Eine positive Einstellung gegenüber der Akupunktur sollte natürlich gegeben sein. Hat man zudem keine Angst vor großen Nadeln, ist das umso besser. Bei Schwangeren mit einem labilen Kreislauf ist eine gewisse Vorsicht geboten. Diese sollten vor einer Sitzung unbedingt genügend essen und trinken. Fühlt man sich während der ersten Behandlung nicht wohl, sollte man sich nicht verunsichern lassen. Da die Nadeln eine starke Wirkung haben, kann jede Sitzung auch jederzeit abgebrochen werden. An den Einstichstellen kann es manchmal zu Rötungen kommen und einige Punkte wirken zudem nach. Das bedeutet, dass man noch länger ein gewisses dumpfes Gefühl spürt.

Wirksamkeit von der Schulmedizin anerkannt

Als Therapieverfahren der traditionellen chinesischen Medizin stimuliert die Nadelbehandlung bestimmter Punkte entlang der Körpermeridiane den Fluss der Lebensenergie im Körper. Die Wirksamkeit wird heute auch von der Schulmedizin anerkannt.

Mädchen Ratgeber
Im Bereich der Geburtshilfe wurde sie durch mehrere Studien deutscher Universitätsfrauenkliniken bestätigt. Akupunktur lindert Schwangerschaftsbeschwerden nachweislich und lässt folgende Schlussfolgerung zu: Akupunktur und Schwangerschaft passen hervorragend zusammen.

Titelbild: ©iStock.com – filmfoto

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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