Schlechte Zähne bei Kindern: Was kann man tun?

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Die Nachrichten aus den deutschen Zahnarztpraxen sind ernüchternd: Zwar sind die Fälle von Karies bei den älteren Kindern und Jugendlichen zurückgegangen. Aber dafür sieht es bei den Kleinkindern und Kindergartenkindern im Moment sehr schlecht aus. Die Rede ist von entdecktem oder unentdecktem Karies bei jedem zweiten Kind im Alter von drei Jahren – es handelt sich also per Definition schon um eine Volkskrankheit.

Die Gründe sind unklar

Warum so viele Kleinkinder Probleme mit den Zähnen haben und das zudem noch oft erst spät entdeckt wird, ist nicht ganz klar. Der Kariesbefall, den die Zahnärzte und -ärztinnen feststellen, ist nur das Symptom, nicht die Ursache des Problems. Und Karies alleine ist auch nicht alles: Kinder kommen immer wieder mit porösen, zerbröselnden Zähnen in die Arztpraxen.

Die Zähne gehen nicht durch Bakterien kaputt, sondern kommen schon mit Mineralisierungsstörungen aus dem Kiefer, wachsen also von Anfang an nicht so, wie sie es sollten. Der Zahnschmelz ist sehr dünn und splittert ab, die Zähne sind zu weich. Und diese Zähne sind natürlich sehr viel anfälliger für Karies als gesunde Zähne.

Eltern können und sollten vorbeugen

Weit verbreitet ist die Meinung, dass Kinder erst im Kindergarten Zähne putzen müssen. Das ist so nicht richtig. Die Zähne müssen gepflegt und gereinigt werden, sowie sie da sind. Schon wenn der erste Zahn durchbricht, sollte geputzt werden, und ab diesem Zeitpunkt sollte das Kind im halbjährigen Rhythmus bei einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin vorstellig werden. Das Putzen dient dazu, das Kind von Anfang an an die Zahnbürste zu gewöhnen, und das gilt auch für die regelmäßigen Besuche beim Zahnarzt.

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Frühes Zähne putzen hilft

Der Zahnarzt kann kontrollieren, ob alle Zähne sich so entwickeln, wie sie sollen. Das frühe Putzen dient aber auch noch einem anderen Zweck: Die kleinen Zähnchen sollten wirklich gereinigt werden. Denn Muttermilch enthält genauso Zucker wie Fruchtsaftgetränke und Kindertees, Obst, Gemüse und Brei. Fruchtsäuren in Obst und Gemüse greifen die Zähne außerdem an. Und Karies ist hochgradig ansteckend.

Die Bakterien befallen sehr leicht die gerade wachsenden bleibenden Zähne, wenn das Milchgebiss nicht in Ordnung ist. Eine Zahnzusatzversicherung bedeutet übrigens nicht, dass die Zähne gesund bleiben. Dennoch ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll, da sie anfallende Kosten für die Zahnsanierung im Krankheitsfall übernimmt. Welche Versicherung für Ihre Familie die Beste ist, können Sie am besten mit Ihrer Krankenkasse oder jeweiligen Anbieter besprechen.

Gesunde Ernährung und ein bisschen Pflege

Regelmäßiges Zähneputzen und Besuche beim Zahnarzt sind nicht alles. Die Ernährung spielt natürlich auch eine Rolle, und da gibt es insbesondere bei Kindern einiges zu beachten:

  • Kinder sollten niemals lange an Flaschen oder Saugern nuckeln, sondern immer kurz trinken.
  • Süßigkeiten sollten auf keinen Fall über den Tag verteilt gegessen werden, denn dann können sich die Zähne gar nicht erholen. Eine Tafel Schokolade auf einmal ist also unter Umständen besser als der Lutschbonbon, der eine halbe Stunde im Mund bleibt.
  • Auch Kinder können Zahnpasta verwenden. Es gibt für jede Altersstufe Zahncremes mit passender Fluoridierung.
  • Beim ersten Anzeichen von Zahnbelag, weißen Flecken und braunen Stellen muss der Zahnarzt aufgesucht werden. Niemals auf Schmerzen warten!

Ganz sicher keine genetischen Ursachen

Es geht immer wieder das Gerücht um, dass schlechte Zähne genetische Ursachen hätten. Das stimmt so nicht. Es gibt genetische Dispositionen, in deren Folge der Speichel in seiner Zusammensetzung variiert. Der Speichel umspült die Zähne und soll für ein gesundes Klima im Mund sorgen. Wie perfekt er das tut, ist die eine Sache. Wie gut man Zähne putzt und sich diszipliniert ernährt, ist eine ganz andere Frage. Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder. In diesem Sinne stimmt es nachdenklich, dass prozentual mehr Kinder in den bildungsfernen Schichten extrem früh unter Karies leiden als im Durchschnitt.

Titelbild: © istock.com – DreamsNavigator

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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