Zyklus-Apps: Für wen sind sie geeignet?

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Zyklus App und ein Kalender im Vergleich dazu
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Handgeschriebene Eintragungen im Kalender waren gestern, moderne Zyklus-Apps auf dem Smartphone erleichtern heute Frauen den Überblick über Eisprung, Menstruation & Co. Doch was können die technischen Helfer wirklich? Und für wen sind sie geeignet?

Die Vorteile einer Zyklus-App

Die Bedienung einer Zyklus-App ist einfach. Jeden Monate werden Beginn und Ende der Menstruation digital markiert. Die Apps berechnen anhand dieser Daten den wahrscheinlichen Eisprung und das Datum der nächsten Periode. Statistische Auflistungen aller eingetragenen Zyklen gehören ebenfalls zum Standard der Apps. Diese ist sehr hilfreich, wenn der Gynäkologe oder die Frau selbst detailliert über die Regelmäßigkeit des Zyklus informiert werden will. Zusätzlich können eine Reihe an weiteren Daten in die App eingetragen werden:

  • Allgemeines Wohlbefinden
  • Menstruationsbedingte Schmerzen
  • Gewicht
  • Körpertemperatur

Alles rund ums Thema weiblicher Zyklus, Hormone, Verhütung und mehr ist damit auf einen Blick immer einsehbar. Weiters verschicken die meisten Apps ein bis zwei Tage vor der berechneten nächsten Menstruation eine Benachrichtigung. Überraschungen werden damit reduziert, die nötigen Hygieneartikel garantiert in die Handtasche gepackt.

Verhütung per Zyklus-App?

Der große Anteil der Zyklus-Apps gibt außerdem Informationen zu fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen an. Per roter, gelber und grüner Signalfarbe wird im Kalender das Schwangerschaftsrisiko des jeweiligen Tages angezeigt. Daten, auf die sich Frauen keinesfalls verlassen sollten. Vor allem für Nutzerinnen ohne Kinderwunsch ist die Berechnungsmethode der App unzuverlässig und nicht als Ersatz für reguläre Verhütung geeignet.

Eisprung und Zykluslänge schwanken, sowohl durch natürliche Vorgänge als auch äußere Einwirkungen wie Stress. Zudem können Samenzellen im weiblichen Körper mehrere Tage überleben. Der Tag des Geschlechtsverkehrs ist also nicht zwingend gleich mit der Befruchtung der Eizelle.

Mit der App zum Kinderwunsch

Soll die Hilfe einer App allerdings nicht zwecks Verhütung, sondern für die lang ersehnten Schwangerschaft in Anspruch genommen werden, gibt es durchaus brauchbare Anwendungen für das Smartphone. Jene, die nur mit den Datum der Menstruation arbeiten, sind aber auch dafür zu ungenau. Um die fruchtbaren Tage wirklich genau bestimmen zu können, ist zusätzlich das morgendliche Messen der Temperatur und die Beobachtung des Zervixschleims notwendig. Der Prozess ist mitunter zeitaufwändig.

Werden aber alle Daten korrekt und gewissenhaft in die App eingetragen, kann diese Eisprung und fruchtbare Tage sehr genau berechnen. Auch für Frauen, die aus religiösen Gründen auf eine natürliche Familienplanung ohne künstliche Verhütungsmethoden setzen, ist eine App dieser Art sehr hilfreich. Allerdings nur dann, wenn eine ungeplante Schwangerschaft trotzdem freudig aufgenommen werden würde.

Zyklus-Apps – ja oder nein?

Um einen Überblick über den eigenen Zyklus zu haben, ist eine App unschlagbar. Sie ist sicherer, genauer und detailreicher als das händische Markieren im Kalender und gibt interessante Aufschlüsse. Zur einzigen Verhütung sollte sie aber auf keinen Fall benutzt werden. Als Nutzung für den Kinderwunsch kann der Frauenarzt weitere wichtige Hinweise zur Bestimmung der fruchtbaren Tage geben. So verhilft die moderne Technik hoffentlich zum gewünschten Nachwuchs.

Video: Verhütungs-Apps

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Titelbild: ©iStock.com – emapoket

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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