Vitamin D Mangel: Was passiert wenn es unentdeckt bleibt?

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Mann hält Vitamin D Schild in den Händen
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Die meisten Eltern kennen es: Kaum ist das Kind geboren, bekommt es Tabletten verordnet. Fluor und Vitamin D werden in der Regel ab Geburt gegeben, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Vitamin D ist essentiell für den Körper, es kann oft nicht ausreichend durch die Nahrung aufgenommen werden, und ein Mangel hat unangenehme Wirkungen. Aber auch Erwachsene bekommen hin und wieder Vitamin D verordnet, denn in Deutschland ist die Versorgung insgesamt schwierig, und abhängig vom Alter kann ein Mangel gravierende Folgen haben.

Vitamin D wird Menschen aus unterschiedlichen Gründen verordnet

Da ein Vitamin D Mangel nicht sofort erkannt werden kann, wird das Vitamin häufig prophylaktisch verabreicht. Säuglingen wird das Vitamin verabreicht, um Rachitis vorzubeugen. Kinder nehmen Vitamin D zur Rachitis- und Kariesprophylaxe ein. Im Erwachsenenalter bekommen Frauen es häufig verordnet, wenn der Wunsch einer Schwangerschaft besteht, sie bereits schwanger sind oder stillen, um den erhöhten Bedarf von Mutter und Kind zu decken.

Ältere Menschen bekommen Vitamin D verordnet, weil bei einem Vitamin D Mangel das Knochengerüst instabil wird und das Bruchrisiko bei Stürzen erhöht ist. Aber das Vitamin beugt nicht nur Brüchen vor, sondern kann sogar die Sturzgefahr vermindert, weil es die Einlagerung von Kalzium in den Knochen fördert und damit das Skelett stabiler macht. Auch bei Osteoporose und einem erhöhten Risiko der Erkrankung wird Vitamin D verabreicht.

Video: Fünf Zeichen, dass ihr an Vitamin-D-Mangel leidet

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Symptome und Folgen eines Mangels

Ein kurzfristiger Mangel an Vitamin D bleibt oft unentdeckt, denn er zeigt nicht sofort Symptome. Erste Hinweise auf einen Vitamin D Mangel können sein:

  • häufigere Atemwegsinfekte (vor allem bei Kindern)
  • Muskelschwäche
  • Schuppenflechte
  • chronische Niereninsuffizienz

Diese Symptome sind allerdings derart diffus, dass sie oft genug gar nicht einem Mangel an Vitamin D zugeordnet werden können. Lediglich ein Bluttest mit genauer Auswertung kann den entscheidenden Hinweis geben. Bleibt der Mangel unentdeckt, bleiben die Symptome.

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Folgeerscheinungen

Nicht jeder Mangel ruft alle drei Symptome hervor. Allerdings können diese sich zu schweren Folgeerkrankungen auswachsen, wenn der Mangel nicht behoben wird. Unter den Folgeerscheinungen sind außer Rachitis und Knochenproblemen (wie man früher annahm) auch ein um 80 % erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken, ein erhöhtes Risiko für Asthmaanfälle bei Asthmatikern/-innen, chronische Zahnfleischerkrankungen (als Parodontitis bekannt), Probleme mit Herz und Blutdruck sowie Schizophrenie und Depressionen.

Krebsvorbeugung durch hohe Dosen von Vitamin D?

Eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D kann das Wachstum verschiedener Arten von Krebstumoren beschleunigen und bei bereits vorhandenen Tumoren das Entstehen neuer Tumore begünstigen. Forscher fanden heraus, dass eine erhöhte Aufnahme von Vitamin D bei Krebspatienten und -patientinnen die Erkrankung zwar weder heilten, noch aufhielten, den Verlauf aber erheblich verlangsamten.

Daher nimmt man an, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D das Ausbrechen von einige Krebsarten zwar nicht verhindern, aber doch hinauszögern und den Verlauf abmildern kann. Allerdings zeigten Studien mit enorm erhöhten Vitamin D Dosen auch, dass eine Überdosierung kontraproduktiv ist.

Das Sonnenvitamin kann vom Körper selbst gebildet werden

Vitamin D kommt nur in Spuren und in wenigen Nahrungsmitteln vor. Aber der Körper kann das Vitamin selbst bilden, wenn die Haut ausreichend der Sonnenstrahlung ausgesetzt wird. Nun ist das in den westlichen Industrieländern mit einem starken Dienstleistungssektor, langen Arbeitstagen und einer umfassenden Schulbildung (die in geschlossenen Räumen vermittelt wird) ein Problem: Die meisten Menschen bekommen ganzjährig nicht genug Sonne. Supplementierung macht also unter Umständen Sinn.

Titelbild: ©istock-Boarding1Now

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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