Dank Hormonen endlich schwanger. Doch wie sinnvoll ist so eine Therapie eigentlich, was genau passiert dabei und welchen Paaren kann sie helfen?
Hormonstörungen können bei beiden Geschlechtern auftreten
Hormone sind für den menschlichen Körper unentbehrlich, denn sie steuern die meisten der Abläufe. Damit Eizellen reifen und Samenzellen sich entwickeln können, sind diese Botenstoffe erforderlich. Eine Hormonstörung kann sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten. Wenn der Mann beispielsweise einen bestimmten Hormonmangel aufweist, kann eine Unterfunktion der Hoden auftreten.
Einige Ärzte raten dann dazu, die fehlenden Hormone in Form von Präparaten oder Spritzen zuzuführen. Verabreichte Hormone können Männern jedoch nicht so oft helfen, wie es bei Frauen der Fall ist. Eine Störung der Hormone kann bei Frauen zum Beispiel an der Schilddrüse liegen. Wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, können Störungen des Eisprungs entstehen und die Eizellen können nicht gut reifen.
Video: Interview mit Spezialist Prof. Heufelder zur Hormontherapie
Die Therapie mit FSH oder Clomifen
Auch wenn die Hormonwerte normal sind, kann es sein dass die Eierstöcke nicht richtig funktionieren. Hier kann sich eine Hormontherapie als sinnvoll erweisen. Die Patientin nimmt dann Clomifen in Form von Tabletten ein oder spritzt sich das Hormon, welches die Folikel stimuliert, um den Zyklus anzuregen. Parallel dazu kann das Gelbkörper-Hormon LH eingesetzt werden. Das luteinisierende Hormon kann dabei helfen, den Zyklus zu stimulieren.
In jedem Fall unterstützt die Hormontherapie den Eisprung und hilft den Einzellen dabei zu reifen. Patientinnen müssen sich an dieser Stelle jedoch keine Sorgen machen. Inzwischen werden keine „Hormonbomben“ mehr verschrieben. Der behandelnde Arzt überwacht während der Behandlung ganz genau, was die Hormone im Körper der Patientin bewirken und wieviele sie braucht. Auf diese Weise lässt sich auch der ideale Zeitpunkt für die Befruchtung bestimmen. Dieser sollte möglichst nah am Eisprung liegen.
Die Hormontherapie mittels Reproduktionsmedizin
Wer sich für die Befruchtung unter Einsatz der Reproduktionsmedizin entscheidet, dem stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Mit einer Hormontherapie lassen sich die idealen Bedingungen für die Befruchtung schaffen. Sofern die Hormone etwas höher dosiert werden, können diese dazu führen die Eierstöcke im Rahmen eines Monatszyklus dazu anregen, Eibläschen zu produzieren.
Das führt letztendlich zu mehr Eizellen und dementsprechend auch zu mehr Embryos. Diese können der Patientin nach der künstlichen Befruchtung erneut eingesetzt werden. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit. Die Hormontherapie unter Einsatz der Insemination. Dabei platziert der Arzt die Samenzellen in der Gebärmutter und setzt diese möglichst nah an der Eizelle ein. Die vom Mann gewonnenen Samenzellen werden vorab im Labor aufbereitet. Dabei werden die guten Samenzellen extrahiert. Es handelt sich um besonders schnelle und bewegliche Samenzellen, welche dicht vor der Eizelle positioniert werden.

Diese Methode empfiehlt sich insbesondere für Männer, die vorwiegend schlechte (langsame, wenig bewegliche) Samenzellen produzieren. Diese Methode eignet sich aber auch bei Frauen, deren Gebärmutterhals verengt ist. Bevor es jedoch zur Insemination kommt, wird für gewöhnlich eine Hormontherapie durchgeführt, welche dafür sorgen kann, dass sie Eizellen besser reifen und der Eisprung ausgelöst wird.
Die Erfüllung des Kinderwunsches
Hormonstörungen betreffen nicht nur Frauen. Eine entsprechende Therapie ist bei Frauen jedoch wirksamer als bei Männern. Um die Befruchtung auslösen beziehungsweise unterstützen zu können, stehen Paaren unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Hormontherapien können sowohl als alleinige Therapie, als auch zur Unterstützung durchgeführt werden. In jedem Fall entscheidet der Arzt individuell, welche Möglichkeiten sich als am sinnvollsten erweisen, damit der Kinderwunsch nicht unerfüllt bleibt.
Titelbild: © istock.com – Artfoliophoto
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