Eine Kindheit ohne Grenzen? Die permissive Erziehung zeichnet sich durch eine übermäßig hohe Toleranz seitens der Eltern aus. Warum diese Form der Erziehung auch als nachgiebiger Stil bezeichnet wird und welche Auswirkungen das Verhalten der Erziehenden auf die Entwicklung der Kinder hat.
Permissive Erziehung – das steckt dahinter!
Sie ist das genaue Gegenteil des autoritären Stils: die permissive Erziehung.
Während eine autoritäre Erziehung sich über klar gesetzte Grenzen und Regeln definieren lässt, sind diese innerhalb der permissiven Erziehung wenig bis gar nicht zu finden.
Selbst der für seine hohe Toleranz der Eltern bekannte Laissez-faire-Stil weist noch mehr Grenzen auf als der permissive Stil.
Hier halten sich die Eltern in der Erziehung nicht nur komplett zurück – geht es um persönliche Entscheidungen, muss das Kind sogar selbst aktiv werden und die Verantwortung für sein Handeln übernehmen.
Dieser Erziehungsstil wird deshalb auch als nachgiebiger Stil bezeichnet.
Grundsätzlich gilt: Erziehen Eltern ihr Kind permissiv, muss der Nachwuchs zwangsläufig eine hohe Eigeninitiative entwickeln und aktiv lernen, seine Bedürfnisse und Wünschen zu äußern.
Video: Einzigartige Studie: Wie Erziehung das Leben bestimmt | Quarks
Die Merkmale des permissiven Erziehungsstils
Die Rollenverteilung innerhalb der permissiven Erziehung ist sehr einfach: Die Eltern beteiligen sich nicht aktiv an der Erziehung ihres Kindes und halten sich weitestgehend zurück.
Keine Regeln & Grenzen
Hohe Eigeninitiative
Eine Erziehung mit schwerwiegenden Folgen
Obwohl eine permissive Erziehung neben einer hohen Eigenverantwortung auch die Entwicklung des eigenen Standpunkts vorantreibt und das Kind so lernt, seine eigenen Bedürfnissen kennenzulernen und zu artikulieren, birgt diese Form der Kindererziehung nicht wenige Nachteile.
So warnen vor allem Experten immer wieder davor, dass der permissive Erziehungsstil als eine Vernachlässigung des Kindes anzusehen ist!
Werden Kinder permissiv erzogen, haben sie im späteren Jugend- und Erwachsenenalter oft mit Schwierigkeiten beim Aufbau und Halten von Freundschaften mit Gleichaltrigen zu kämpfen.
Der Grund: Wer in seiner Kindheit keine positiven und gewinnbringenden Erfahrungen in puncto Emotionalität, Sicherheit und Geborgenheit machen konnte, der wird sicherlich auch als junger Erwachsener seine Probleme mit dieser Form der Beziehung haben.
Permissiv erzogene Jugendliche haben nie gelernt, angemessen mit Ablehnungen oder Nähe und Distanz umzugehen. Die Folge ist daher nicht selten eine mangelnde Beziehungsfähigkeit.
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