Der weibliche Körper durchlebt während einer Schwangerschaft enorme Veränderungen. Bauchumfang und Brüste wachsen, die Menstruationsblutung bleibt aus und die Beckenknochen verlagern sich – dass manche Frau dennoch nicht realisiert, ein Kind zu erwarten, ist normal!
Gründe für das Nicht-Bemerken
Jede 500ste Geburt in Deutschland markiert das Ende einer zunächst nicht wahrgenommenen Schwangerschaft. Zum Vergleich: nur jede 7200ste Niederkunft bringt Drillinge hervor! Warum das Heranwachsen eines Kindes von der werdenden Mutter übersehen wird, kann vielerlei Ursachen haben:
- Die Frau ist einer enormen seelischen Belastung ausgesetzt, beispielsweise dem Tod des Partners oder Elternteils und achtet nicht auf ihren Körper.
- Die angehende Mama befindet sich mitten in der Pubertät und hat noch kein ausgewogenes Körpergefühl. Kindsbewegungen werden beispielsweise als Blähungen abgetan.
- Die Schwangerschaft trat durch eine Vergewaltigung ein. Jene und auch die Folgen derselben werden von der Schwangeren aus Selbstschutz komplett ignoriert.
- Das Ausbleiben der Tage wird den beginnenden Wechseljahren zugeschrieben.
Video: Plötzlich Mutter – unbemerkt schwanger | WDR
Das Nicht-Bemerken dauert keine neun Monate
Dass eine Schwangere bis zum Tag der Geburt nichts von ihrer Situation weiß, ist höchst ungewöhnlich. Meist erfahren die Betroffenen zwischen der 20. und 22. Woche von ihrer Gestation. Im 5. Monat legt der Körper nämlich enorm an Gewicht zu, Kurzatmigkeit tritt auf und durch das Dehnen der Mutterbänder kommt es zu Bauchschmerzen. Diese Symptome führen viele Frauen zu einem Mediziner, auch wenn sie häufig an eine ernstzunehmende Erkrankung, Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Infekte glauben.
So ist es in der Regel ein Arzt, der die unbemerkte Schwangerschaft aufdeckt. In diesem Moment brechen auch alle Bemühungen, die Gestation nicht wahrhaben zu wollen, zusammen. Äußert dann der Arzt, dass die Frau Mutter wird, ist mit einer starken, emotionalen Reaktion zu rechnen.
Unbemerkte Schwangerschaften sind risikoreicher
Weil die Mama in spe (noch) nicht weiß, dass sie bald ein Baby in den Armen hält, nimmt sie keine Rücksicht. Freizeitparkbesuche, heiße Vollbäder und Nikotinkonsum sind die Folge. Die auf die kindliche Entwicklung am negativsten auswirkende Unachtsamkeit ist der Alkoholgenuss. Weil die Frauen nicht wissen oder wahrhaben wollen, dass in ihrer Gebärmutter neues Leben heranwächst, trinken sie ohne Reue das eine oder andere Glas über den Durst.

Gerade Schwangere, die sich eigentlich ein Kind wünschen, trifft diese Unwissenheit hart. Es kommt nämlich vor, dass der Schwangerschaftstest aufgrund eines zu niedrigen Hormonspiegels zunächst negativ anzeigt und die Regelblutung in leichter Form auftritt. Einen Monat lang leben die Betroffenen ganz normal weiter und erfahren erst in der achten Woche von ihrem Baby.
Das gibt es nicht? Oh, doch!
Wer einer Frau, die von ihrer Schwangerschaft erst spät erfahren hat, unterstellt, sie habe nur den anderen etwas vorgemacht, sollte vorsichtig sein. Die Psyche spielt eine große Rolle und so manche Betroffene hat gute Gründe, die Gestation nicht wahrhaben zu wollen!
Titelbild: © istock.com – alphaspirit
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