Wie das Schlafzimmer ist auch das Kinderzimmer ein Raum, der die Möglichkeit haben sollte, komplett verdunkelt zu werden. Black-Out Rollos sind nun alles andere als kindgerecht und ästhetisch – wie also kann das Problem mit der Helligkeit (beziehungsweise gewünschten Dunkelheit) angegangen werden, dass die Lösung in Einklang mit kindgerechtem Raumdesign steht? Gleich vorweg: Es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Mehrlagig statt einlagig für flexible Lichtgestaltung
Früher gab es durchsichtige Vorhänge und darüber die dicken, schweren Vorhänge, die womöglich auf der dem Fenster zugewandten Seite auch noch mit schwarzem Kunststoff beschichtet waren. Die dünnen Gardinchen hielten neugierige Blicke tagsüber fern und sahen süß aus, die schweren Vorhänge verdunkelten. Mehr gab es nicht.
Ganz rational betrachtet sind damit ja nun auch alle Ansprüche an Gardinen erfüllt. Dann kam die große Vielfalt in die Innenraumgestaltung: Zu den Vorhängen gesellten sich Rollos, Deko-Schals, Plissees, Jalousien, Fensterfolien und Kaffeehaus-Gardinen. Mit Licht und Schatten wird gespielt, jedes Jahr bestimmt ein neuer Trend den Markt, und das gilt auch für das Kinderzimmer.
Nur eines hat sich nicht geändert: Kinder brauchen die Möglichkeit, ihren Schlafraum komplett zu verdunkeln. Das alte Konzept von mehreren Lagen, die nach Bedarf genutzt werden, hat also noch lange nicht ausgedient.
Unterschiedliche Möglichkeiten zur Verschattung
Um die schweren Vorhänge oder den Außenrollladen zur Verdunkelung, kommt im Kinderzimmer niemand herum. Aber muss es wirklich eine Jalousie sein, um direkte Sonneneinstrahlungein bisschen zu brechen? Immerhin ist gerade am frühen Morgen und am späten Nachmittag die Sonne meist direkt über dem Horizont.
Eine Jalousie gleich ganz herunterzuziehen, weil die Sonne im unteren Viertel des Fensters blendet, ist vielleicht etwas übertrieben. Anstatt Jalousien gehen auch Plissees. Die in Schienen beweglichen Lamellen lassen sich nicht nur zusammenschieben und öffnen, sondern können auch ganz flexibel zwischen oben und unten herumgeschoben werden.
Steht die Sonne tief, wird das Plissee einfach in den unteren Teil des Fensters bewegt, oben kommt weiterhin Licht in den Raum. Ähnlich können Raffrollos eingesetzt werden: Da, wo gerafft ist, kommt nur wenig Licht durch den mehrlagigen Stoff. Darüber und darunter wird das Zimmer weiterhin erhellt.
Video: Kinderzimmer gestalten — raumsparend, praktisch und übersichtlich
Gemeinsam mit dem Kind nach passenden Lösungen suchen
Zugegeben: Es ist anstrengend, mit Kindern über das Design des Kinderzimmers zu verhandeln. Der Nachwuchs hat in der Regel ganz andere Prioritäten als die Erwachsenen, und dann muss auch noch das Finanzielle passen … Trotzdem sollten Kinder unbedingt in die Gestaltung ihres Zimmers einbezogen werden.
Sie sollten mitreden dürfen, welche Designs sie bevorzugen, warum sie vielleicht Vorhänge lieber mögen als Rollläden, und ob es wirklich das weiße Plissee mit den bunten Seifenblasen darauf sein (oder vielleicht doch lieber eines in Sonnenuntergangsfarben).
Plissees sind immer noch etwas lichtdurchlässig. Das bedeutet, die Farbgebung des Plissees hat großen Einfluss auf die Lichtqualität im Raum. Soll das Plissee beispielsweise verwendet werden, um am späten Nachmittag am Schreibtisch angenehmes Licht für die Hausaufgaben zu haben, sind zu wilde Farben gar nicht angebracht.
Für jedes Problem die richtige Lösung
Um die richtige Kombination aus Vorhängen, Gardinen, Rollos, Jalousien und Plissees zu finden, reicht es nicht, einmal kurz durch den Baumarkt zu laufen. Es gehört schon etwas Vorstellungskraft dazu, wenn man wirklich wissen will, wie die verschiedenen Möglichkeiten tatsächlich im Raum wirken. Die meisten Fachhandlungen bieten Farbmuster und Stoffmuster an, die zum Vergleich vor Ort mit nach Hause genommen werden können. Wer es genau wissen will, hält in einem dunklen Raum eine Taschenlampe hinter das gewünschte Musterstück und lässt das erzeugte Licht auf sich wirken.
Titelbild: © istock.com – inco79
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