10 Tipps zur finanziellen Selbstständigkeit für Frauen im Alter

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besonders ältere Frauen müssen sich schon frühzeitig vor Altersarmut schützen
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Den Job aufgeben und nur noch für die Kinder da sein: Für viele Frauen bedeutet dieser Schritt auch ein erhöhtes Risiko, später von Altersarmut betroffen zu sein. Seit 2008 sorgt zudem das neue Unterhaltsrecht dafür, dass ein grundsätzlicher Versorgungsunterhalt bis zum Lebensende für Geschiedene nicht garantiert ist. Der finanziell stärkere Partner soll den schwächeren zwar unterstützen – aber ob, wie viel und wie lange es Unterhalt gibt, entscheidet das Gericht.

Alle Ehen, die nach 1977 geschieden wurden, fallen unter das neue Unterhaltsrecht – somit sind Frauen einer ganzen Generation von der Gefahr Altersarmut betroffen, denn nach wie vor sind es zumeist sie, die wegen der Familie im Beruf aussetzen oder zurückstecken. Es lohnt sich deshalb, sich frühzeitig über Möglichkeiten der finanziellen Absicherung im Alter zu informieren.

Vorsorge ist leichter, als gedacht. Denn schon mit 60 Euro im Monat kann Frau ihre Rente ausbessern und für später vorsorgen. Dabei zeigen schon ein paar einfache Tipps, wie es geht:

1. Unvermeidbar: Arbeit und nochmal Arbeit

Die gesetzliche Rente wird mit jedem Berufsjahr verbessert. Auch, wenn ein paar Jahre Ausstieg oft naheliegend scheinen, wirken sie sich negativ auf die Rente aus. Deshalb gilt: Lieber weiterarbeiten (wenn auch bspw. in Teilzeit), statt einen Komplettausstieg zu wagen. Pause machen fürs Kind ist jedoch erlaubt: Im Mutterschaftsurlaub werden der Frau Rentenentgeldpunkte gutgeschrieben. Sie sammelt also Rentenansprüche, als ob sie drei Jahre zum Durchschnittslohn gearbeitet hätte. Doch auch im Mutterschaftsurlaub ist arbeiten gehen die lohnendere Alternative: Wird trotz Kind während dieser Zeit am Arbeitsleben teilgenommen, so werden die dadurch erworbenen Rentenansprüche zu den drei Punkten dazu addiert.

2. Polster anlegen

Es muss ja nicht gleich das große Sparen sein: Ein Puffer auf dem Sparkonto in Höhe von drei Monatsgehältern schafft ein gutes Gefühl.

3. Sicher ist sicher

Eine Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung gehören zum Standardprogramm und decken die größten finanziellen Risiken ab.

4. Langfristig denken

Diszipliniertes Sparen rechnet sich schon bei 20 oder 50 Euro im Monat – ein Sparkonto oder ein Bausparvertrag sind dabei die erste Wahl. Etwas schneller – wenn auch risikoreicher – vermehrt sich das Geld mit einem Sparplan auf einen weltweiten Aktien(index)fonds. Der bietet auch maximale Flexibilität, sollte doch mal eine unvorhergesehene Ausgabe ins Haus stehen. Wichtigstes Credo ist aber auch hier: Fleißig weitersparen.

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5. Arbeitgeber helfen lassen

Keine Scheu: Auch, wenn sie nicht lange bei einem Unternehmen bleiben möchten, lohnt sich oft die betriebliche Altersvorsorge ihres Arbeitgebers. Oft kann man die Verträge zum neuen Arbeitgeber mitnehmen – oder für eine Weile ruhenlassen.

6. Riestern

Riesterverträge bedeuten Selbersparen mit Hilfe vom Staat. Das Modell, das zeitweilig als ‚spießig‘ in Verruf geraten ist, rechnet sich aber doch, wenn man ein paar Dinge beachtet. So lohnt sich Riestern vor allem, wenn auch die Prämien für Kinder in den Vertrag fließen. Schon bei 60 Euro Einzahlung im Jahr können Frauen in der Kinderpause die volle Zulage für sich (154 Euro) und bis zu 300 Euro pro Kind abgreifen. Ein weiterer Vorteil: Riesterverträge müssen bei Arbeitslosigkeit nicht aufgelöst werden.

7. Vorsorge als Paar

Viele Paare scheuen davor zurück, Gelddinge untereinander über Verträge zu regeln. Doch oftmals lohnt sich ein Blick auf das gemeinsame Vermögen: Verdient einer wenig, der andere viel, lässt sich vom Gesamteinkommen eine gleich hohe Summe für die Altersvorsorge beider Partner abzweigen, die beide dann in getrennte Verträge einzahlen. Bleibt sie für ihn und die Familie zu Hause, sollte der Alleinverdiener ihre Vorsorge in dieser Zeit finanzieren. Zum Beispiel aus dem Zusatzgeld vom Ehegattensplitting.

8. Elternzeit splitten

Statt 14 Monate Elterngeld zu kassieren, können Paare es auch 24 Monate beziehen. Vorausgesetzt, beide machen halbe-halbe bei der Elternzeit. Oftmals ist es üblich, dass die Frau 12 Monate daheim bleibt und der Mann 2. Wenn Papa aber auch 12 Monate pausiert, haben beide Anspruch auf die vollen 24 Monate staatliche Unterstützung.

9. Keine Angst beim Thema Finanzen

Auch, wenn viele Frauen vor der Beschäftigung mit dem Thema zurückschrecken, heißt das nicht, dass man alles dem Partner überlassen muss. Professionelle Berater spüren Versorgungslücken auf und helfen auch bei komplizierten Sachverhalten.

10. Sauberer Schlussstrich

Kommt es zur Trennung, ist der gut beraten, der vorgesorgt hat. Fragen wie „Wer finanziert anschließend wen?“ und „Wer darf im Haus wohnen bleiben?“ sind zwar erst einmal unangenehm, nehmen aber den Druck von allen Beteiligten. In besonderen Fällen – gerade bei älteren Paaren – ist es für beide günstiger, sich nur zu trennen und nicht scheiden zu lassen. So kann er hohe Unterhaltskosten sparen und sie behält die Witwenrente, das Erbrecht und den Anspruch auf Auszahlungen aus Lebens- und Rentenversicherung.

Quelle: FAZ

Mädchen Ratgeber
Finanzielle Sicherheit im Alter geht für Frauen oft mit der Kinderplanung einher. Staatliche Förderungen fallen für mehrfache Mütter meist übbiger aus. Gleichzeitig bedeutet frühes Kinderkriegen aber oftmals auch einen Karriereknick.

Bildquelle: © Robert Kneschke, Marco2811 – Fotolia.com

Über den Autor

Nele Groeger

Autorin Nele Groeger schreibt: Als Texterin, Kunststudentin, Kultur-Journalistin und Öffentlichkeitsarbeiterin für die eigens aufgebaute Kunstmesse Part13. Auf Homepages, Blogs, Servietten oder beschlagene Fensterscheiben. Und Katzen mag sie auch.

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