Flexible Arbeitszeiten: So gelingt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

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Sich um Haushalt sowie Kindererziehung zu kümmern und zusätzlich noch einen Beruf auszuüben, kann überfordern. Um ihre Mitarbeiter nicht zu verlieren, gestehen viele Betriebe und Firmen ihren Angestellten eine höhere Flexibilität zu – für beide Seiten ein Gewinn.

Selbstbestimmtes und situationsabhängiges Arbeiten: Gleitzeit

Kinder zu haben bedeutet nie genau zu wissen was anderntags passiert. Beispielsweise treten Erkrankungen oft über Nacht auf. Wer morgens die lieben Kleinen in die Krippe bringt, mit ihnen zuvor einen Kinderarzttermin braucht oder aufgrund einer Ausnahmesituation noch schnell zu den Großeltern fahren muss, kommt schnell ins Schwitzen. Verlangt der Arbeitgeber dann, dass der Angestellte um „Punktum“ im Betrieb erscheint, ist dies mitunter nicht zu schaffen. Frustration macht sich breit. Gestattet das Unternehmen den beschäftigten Eltern aber im Rahmen einer gewissen Zeitspanne zur Arbeit anzutreten, verhindert es spontane Krankmeldungen. Die meisten Firmen fordern von ihren Mitarbeitern, dass die Hauptarbeitszeit in der sogenannten Kernzeit geleistet wird. Jene ist individuell festzulegen und betrifft häufig die Stunden zwischen 9 Uhr und 16 Uhr. Die Büroräume sind allerdings von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Kommt der alleinerziehende Vater später als gewöhnlich zur Arbeit, wird die morgendliche Fehlzeit kurzerhand nachmittags ausgeglichen.

Egal wann: Das Arbeitszeitkonto

Abhängig von der Branche, in der die Eltern beschäftigt sind, besteht die Option sich gänzlich aus dem „Nine-to-Five“-System auszuklinken und die geleisteten Stunden nach den persönlichen Bedürfnissen zu gestalten. In Absprache mit dem Partner, der Partnerin werden die Haushaltspflichten und die Kinderbetreuung im Wechsel vorgenommen. Der Vater arbeitet, sprich „zahlt“ an den ersten drei Wochentage so viele Arbeitsstunden auf sein Zeitkonto im Betrieb ein, dass er Donnerstag und Freitag nur vormittags Dienst tun muss. Bei der Mutter läuft es umgekehrt. Weil die rund 40 Stunden pro Woche flexibel geleistet werden können, vermögen Eltern sorgenfreier auf unkalkulierbare Situationen zu reagieren. Ein Kita-Streik ist kein Weltuntergang mehr und möchte der Sprössling unbedingt in den Zoo gehen, erscheinen die Eltern kurzerhand nicht im Betrieb. Wichtig ist nur, dass das Arbeitszeitkonto am Freitag ausgeglichen wurde. Das „Wie“ spielt keine Rolle, solange es innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Rahmens geschieht.

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Teilzeitarbeit für Eltern: Mehr Flexibilität

Einen Zweijährigen 40 Stunden die Woche in der Krippe abzugeben, widerstrebt vielen Eltern. Daher reduzieren sie in Absprache mit ihrem Vorgesetzten die zu leistende Wochenarbeitszeit ohne dabei die Option zu verwirken, irgendwann wieder Vollzeit beschäftigt sein zu wollen. Dabei müssen sich Mütter und Väter zwischen der vollzeitnahen beziehungsweise vollzeitfernen Stundenleistung entscheiden. Wer anstatt 38,5 nur noch 30 Stunden leisten möchte, arbeitet vollzeitnah. Gerade Mütter erwählen sich in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder die sogenannte Halbtags-Variante und arbeiteten nur noch 15 bis 20 Stunden, zumeist vormittags. Aus betrieblichen Gründen ist dies nicht immer möglich. So beispielsweise im Einzelhandel. Dort kann mit dem Unternehmen eine gewisse Tendenz vereinbart werden, die die bevorzugten Einsatztage und Uhrzeiten festlegt. Innerhalb jenes Rahmens ist der Beschäftigte dann verpflichtet der Firma jederzeit zur Verfügung zu stehen. Der Dienstplan wechselt indes jede Woche und schafft so Freiräume, die gemeinsam mit dem Kind verbracht werden können.

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Genaue Absprachen, viel Selbstbestimmung

Unternehmen, die ihren Mitarbeitern freistellen eigenständig über die Arbeitszeit zu entscheiden, erfahren mehr Loyalität und können damit rechnen, dass qualifizierte Arbeitnehmer rascher aus der Elternzeit zurückkommen. Damit wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leichter und so sind Eltern gewillt mehr Energie in den Job zu stecken!

Titelbild: © istock.com -vaeenma

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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