Daumenlutschen Ursachen: Das sind die Gründe für den Reflex

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Kind lutscht am Daumen
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Das Daumenlutschen, was Eltern oft besorgt beobachten, ist ein natürlicher Reflex, der einem Baby neben vielen anderen Reflexen angeboren wird. Das Daumenlutschen hat Ursachen, die von der Natur aus durchaus so gewollt sind, doch ab wann sollte man das Nuckeln am Daumen abgewöhnen?

Der Saugreflex – eine lebenswichtige Einrichtung der Natur

Der angeborene Saugreflex stellt sicher, dass Babys, die sich nur von Muttermilch ernähren, überleben. Der Reflex bewirkt, dass Babys automatisch saugen wollen, um ihren Hunger zu stillen, aber auch um sich zu beruhigen.

Neben der Nahrungsaufnahme verhindert er, dass das Baby schreit. Das war vor allem zur Zeit der Höhlenmenschen wichtig, da ein schreiendes Baby oft Wölfe oder Bären angelockt hätte. Also hat die Evolution dafür gesorgt, dass sich Babys beruhigen lassen, vielmehr sich selbst beruhigen können, indem sie an ihrem Daumen lutschen. Das Daumenlutschen hat also Ursachen, die in der grauen Vorzeit überlebenswichtig waren, für den Nachwuchs selbst und für die ganze Familie.

Während manche Kinder den Saugreflex verlieren, vor allem dann wenn die ersten Zähne da sind und auf feste Nahrung umgestiegen wird, nuckeln andere Kinder bis ins Vorschulalter hinein noch am Daumen. Ab dem dritten Lebensjahr sollten Eltern versuchen, ihrem Kind das Daumenlutschen abzugewöhnen, denn dann wird es kritisch für Kiefer und Zähne.

Die Folgen des Daumenlutschens

Während das Daumenlutschen in den ersten drei Lebensjahren noch als normal und völlig natürlich angesehen wird, spricht man bei älteren Kindern als schlechte Angewohnheit, der es entgegen zu wirken gilt. Denn obwohl es auch bei älteren Kindern noch dazu dient, Stress abzubauen und sich zu beruhigen, hat es eine Fehlstellung der Zähne und in schlimmen Fällen sogar eine Verformung des Kiefers zur Folge.

Diese Folgeschäden zu beheben ist oft zeitaufwendig und teuer, abgesehen davon tragen weder Erwachsene noch Kinder gerne eine Zahnspange. Ein extremer Überbiss oder andere Zahnfehlstellungen werden als unästhetisch angesehen und ältere Kinder, die noch am Daumen lutschen, werden von Anderen gern gehänselt. Da das Daumenlutschen nämlich ganz klar den Kleinkindalter zugeordnet wird, trifft die Angewohnheit meistens auf Unverständnis.

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Spätfolgen

Das auch Erwachsene am Daumen lutschen, um sich zu beruhigen, ist nicht weit verbreitet, da es als Tabuthema angesehen wird. Neben den physischen Folgen können also auch psychische Folgen eintreten, wenn nach dem Kleinkindalter noch am Daumen genuckelt wird.

Was kann man dagegen tun?

Das Daumenlutschen hat Ursachen, die man gut behandeln kann. Folgende Maßnahmen zur Therapie werden von Kinderärzten empfohlen:

  • immer wieder einen kiefergerechten Schnuller anbieten
  • mit viel Lob arbeiten, um eine positive Umstellung zu erwirken
  • psychische Probleme bei älteren Kindern abklären
  • dem Kind die Folgen des Daumenlutschens erklären, sobald es alt genug ist diese zu verstehen

Grob gesagt müssen Eltern dazu beitragen, die kognitiven Ursachen des Daumenlutschens zu beenden. Je früher damit begonnen wird, desto weniger Folgeschäden treten auf. Ist bei einem Kind eine erhöhte innere Unruhe zu beobachten oder hat es gravierende Schwierigkeiten sich vor dem Einschlafen zu beruhigen, sollte ein Kinderpsychologe hinzugezogen werden.

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Der Unruhe vor dem Einschlafen kann man entgegenwirken, indem man es am Abend eher ruhiger angeht. Ein Geduldsspiel oder das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte vor dem Einschlafen lassen Kinder zur Ruhe kommen und besser in den Schlaf finden. Ganz nebenbei könnte man hier auch eine Geschichte zum Thema Daumenlutschen vorlesen, die dem Kind hilft, die Problematik zu verstehen.

Das Daumenlutschen frühzeitig zu beenden hilft dem Kind

Daumenlutschen ist bis zum Alter von drei Jahren vollkommen normal und ungefährlich. Hört das Kind danach aber nicht auf zur Beruhigung am Daumen zu nuckeln, muss eingegriffen werden. Auch wenn es Eltern schwer fällt, hartnäckig zu bleiben und das Thema aufzugreifen, müssen sie sich vor Augen führen, dass es dem Kind zugute kommt, wenn das Daumenlutschen schon frühzeitig beendet wird.

Titelbild: ©istock – Christi Kline

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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