Mit Kind an der Hand und Rucksack auf dem Rücken zu verreisen erzeugt bei vielen Eltern reges Kopfgeschüttle. Doch wer alle Eventualität genau durchdenkt, vermag mit den Sprösslingen eine naturnahe und freie Zeit voller unvergesslicher Impressionen zu verleben!
Gefährlich geht gar nicht!
Einmal quer durch die Atacamawüste oder hinauf zu den Gipfeln des Himalajas – derartige Reisen sind zwar spannend aber nichts für Backpacker-Familien. Möchten abenteuerlustige Eltern mitsamt Nachwuchs die Welt entdecken, sollte es in vielerlei Hinsicht moderat zu gehen. Ein angenehmes Klima, eine gute Sicherheitslage und ein funktionierendes Gesundheitssystem sind Pflichtattribute der erwählten Destination. Reisen durch unbesiedelte Gebiet, sprich durch Regionen in denen keine Supermärkte, Kinderärzte oder Campingplätze existieren, fallen ebenfalls raus.
Innerhalb Europas, in Nordamerika oder auf dem australischen Kontinent treffen Familien auf eine hervorragende Infrastruktur. Dennoch sind diese Kontinente voller atemberaubender Naturwunder und lassen viel Freiraum. Eine Backpacking-Reise durch die masurische Seenplatte, entlang der australischen Südküste oder quer durch die Rocky Mountains bietet genügend Abenteuer. Lohnenswerte und durchaus kinderkompatible Ziele finden sich auch innerhalb der Bundesrepublik. Die lieben Kleinen werden über den elterlichen Vorschlag, die Märchenstraße zu erkunden sicherlich begeistert sein!
Video: Mit dem Rucksack durch Südostasien
Gut vorbereitet und ebenso gepackt: Weniger ist beim Familien-Backpacking mehr!
Wetterkapriolen, unterschiedliche Klimate und spontan auftretende Erkrankungen machen es notwendig, beim Packen gewissenhaft vorzugehen. Was muss wirklich mit? Ist eine Winterjacke, die Badehose oder sind fünfzehn Paar Socken tatsächlich notwendig? Weil mit Kindern im Schlepptau ohnehin häufiger auf Campingplätzen eingecheckt werden muss, braucht es keine große aber eine breitgefächerte Garderobe. Lieber von jeder Kleidungsvariante ein bisschen einpacken als von einer Sorte gleich zehn Stück mitnehmen. T-Shirts, Hosen und Pullover lassen sich problemlos waschen, fehlen aber mitten in der Nacht Handschuhe, fällt die Beschaffung schwer.
Eltern sollten versuchen für sämtliche, unerlässliche Kinderkosmetikartikel eine Mini-Variante zu erstehen. In familienkompatiblen Backpackerländern können ob der guten Infrastruktur ohnehin fast jeden Tag Windeln, Duschgels oder Sonnencremes eingekauft werden. Große Vorräte sind unnötig. Auch in Sachen Lebensmitteln gilt dieses Prinzip. Für den kleinen Hunger und vor allen Dingen Durst zwischendurch heißt es jedoch vorzusorgen und stets Kekse, Äpfel und Getränkeflaschen griffbereit zu halten.
Ärztlicher Beistand, Sprachbarrieren und Spielwaren
Plant eine Familie eine Rucksackreise, informiert sie vorab den Haus- beziehungsweise Kinderarzt darüber. Dieser checkt den Impfstatus der Sprösslinge, verschreibt frühzeitig eventuell regelmäßig einzunehmende Medikamente und klärt über die gesundheitlichen Aspekte des Reiseziels auf. Eine Reiseapotheke, bestehend aus Kohletabletten, Verbandsmaterialien, Hustentropfen und Abführmitteln anzulegen, schadet keinesfalls. Sind Mutter und Vater der dortigen Landessprache nicht mächtig, helfen bereits vor der Abreise aufgeschriebene Sätze wie „Wo bitte ist der nächste Kinderarzt?“ oder „Mein Sohn / meine Tochter hat Fieber. Können Sie mir sagen wie ich am schnellsten zum Krankenhaus komme?“ die Nerven zu behalten.

Auch wenn Kinder gerne mit Naturprodukten spielen und sicherlich kein Problem damit haben sich auf einer Rucksacktour durch Schweden mit Stöcken, Steinen und Muscheln zu beschäftigen, gehört der liebste Teddy unbedingt ins Reisegepäck. Nicht jeder Urlaubstag wird ein fröhlicher sein – das Kuscheltier hilft zuverlässig dabei einen verknacksten Fuß oder eine schlechtgeschlafene Nacht zu überwinden.
Macht allen Generationen Spaß: Backpacking
Draußen sein, die Tier- und Pflanzenwelt ausführlich beobachten können und mit Mama und Papa lustige Abenteuer bestehen – Kinder jeden Alters gefällt die Idee, die Ferien im Zelt zu verbringen. Es liegt nun an den Eltern, die Bedürfnisse der Kleinen mitzubedenken und sämtliche Risiken im Auge zu behalten.
Titelbild: © istock.com – Geribody
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