Nach den Zahlen der bundesweiten Kinderuntersuchung des Robert-Koch-Instituts werden in jedem Jahrgang mindestens 30.000 Kinder in Deutschland vernachlässigt. Geprüft wurden von den Behörden im vergangenen Jahr 107.000 Fälle. Das Wohl von etwa einem Drittel der Kinder wurde als gefährdet eingestuft, in 17.000 Fällen war die Bedrohung akut.
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Mängel bei der Früherkennung
Eine frühzeitige Erkennung von Kindeswohlgefährdung wird dabei insbesondere durch die mangelhafte Zusammenarbeit der Behörden erschwert. So machte Jörg Fegert, Kinder- und Jugendpsychiater des Universitätsklinikums Ulm, auf die Probleme bei der Vernetzung von Jugendhilfe und Gesundheitswesen aufmerksam: „Eine Zusammenarbeit ist hier kaum vorhanden.“. Besonders diese sei aber wichtig, um Vernachlässigungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Viele Hilfen setzten zudem erst dann an, wenn klinisch relevante Verhaltensprobleme deutlich würden. Anders als etwa in Großbritannien gebe es keine systematische Erfassung von Risikogruppen mit standardisierten Instrumenten.

Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“
Lösungen möchte ein von Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen im November 2006 ins Leben gerufenes Projekt entwickeln, das von der Ulmer Kinder- und Jugendpsychiatrie wissenschaftlich begleitet wird. Das Modellprojekt „Guter Start ins Kinderleben“ soll Methoden aufzeigen, wie Vernachlässigung verhindert werden kann.
Quellen: focus.de, zeit.de
Quelle Foto: © kmiragaya – Fotolia.com
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