Früh übt sich: Die Herausforderungen einer Schülerzeitung

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Schüler arbeiten zusammen
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Eine Schülerzeitung zu schreiben ist ein hartes Stück Arbeit, und doch zieht sie immer wieder begeisterte und kreative Jugendliche an. Doch Inhalt allein macht noch keine gute Schülerzeitung aus – erst wenn alle Zahnräder perfekt ineinander greifen, können Schüler, Lehrer und Eltern eine gelungene Schülerzeitung in Händen halten.

Organisation ist die halbe Miete

An die Tasten, fertig, los? Nein, so einfach ist es selten. Die meisten Jungredakteure unterschätzen zu Anfang, dass eine Schülerzeitung vor allem viel Organisationstalent verlangt. Es muss nicht nur bestimmt werden, wer wann zu welcher Rubrik welchen Artikel abgibt, auch wenn der Inhalt die eigentliche Schülerzeitung ja ausmacht.

Mit der Zeit müssen die Schüler lernen, klare innere Strukturen und Arbeitsphasen zu entwickeln, sie gemeinsam einzuhalten und wenn nötig auch kritisch zu hinterfragen oder gar zu ändern. Auch Fragen der Finanzierung und Redaktion müssen geklärt werden. Welche Sponsoren können ins Boot geholt werden? Wer übernimmt das Lektorat? Wann kann ein Meeting einberufen werden? Solche und ähnliche Fragen stellen aber nur einen Teil der Herausforderungen dar, die Jungredakteure zu händeln haben.

Vom Suchen, Finden und Sammeln

Notizbuch und StiftMit der perfekten Organisation kommt zwar bereits Klarheit in die Arbeitsstruktur, doch noch ist kein einziges Wort geschrieben. Die Schüler müssen also auch lernen, wann welcher Artikel gefragt ist. Hier ist journalistisches Fingerspitzengefühl vonnöten, über welche Themen gerade jeder spricht, was die Mitschüler begeistern könnte oder was einfach mal gesagt werden muss. Im Normalfall ist jedes Mitglied der Schülerzeitung einmal Autor sowie Redakteur. Und das ist auch gut so, denn nur so erhält jeder Einblick in alle Ebenen und kann mitreden und sich gegenseitig helfen.

Schöner Inhalt will aber auch ordentlich verpackt werden. Die nächste Herausforderung junger Redakteure ist nun, die Texte in eine übersichtliche Struktur zu bringen und mit passenden Bildern zu versehen. Ästhetisches Empfinden, ein wenig Ahnung von Ergonomie beim Lesen und eine Prise Tetris-Fähigkeiten sind nun gefragt.

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Papier oder PDF?

Sind alle Teile fertig zusammengetragen, geht es in den Endspurt. Die klassische Schülerzeitung wird immer noch in gedruckter Form herausgegeben. Früher wurde das am schuleigenen Drucker und Kopierer erledigt, doch heutzugtage können Schüler das Drucken der Schülerzeitung Online-Druckerein überlassen. Mit wenigen Klicks und wenig Geld ist der Auftrag übermittelt und die neuste Ausgabe nur einige Tage später druckfrisch geliefert.

Mädchen Ratgeber

Ganz im Stile richtiger Redakteure müssen aber auch diese Druckdaten richtig aufbereitet werden – Stichwörter dpi, Farbraum und Beschnittmaße. Durch den Vormarsch „neuer Medien“ und der Tatsache, dass fast jeder Schüler ein Smartphone oder einen Computer besitzt, sollten die Jungredakteure auch über ein Online-Format nachdenken. Eine eigene Website mit allen Ausgaben als PDF erreicht nicht nur alle medial hoch ausgebildeten Jugendlichen sondern ist zudem sehr kostengünstig. Doch die Pflege einer Website erfordert auch regelmäßie Pflege und zumindest Grundkenntnisse im Webdesign.

Hinaus in die mediale Welt

Die Schülerzeitung ist nicht nur ein Sprachrohr für die Schüler. Vielmehr können sie ihre eigenen Talente in Organisation, Journalismus, kritischem Denken und Teamfähigkeit unter Beweis stellen und verbessern. Und ganz nebenbei wird der Umgang mit Medien gestärkt und jeder mitwirkende Schüler auf den möglichen Arbeitsalltag vorbereitet. Neben dem doch eher trockenen Schulalltag stellt eine Schülerzeitung also eine praktische Alternative dar, die durch ihre komplexe Struktur Wissen und Fähigkeiten in den unterschiedlichsten Bereichen vermittelt – und dabei echt Spaß macht.

Titelbild: © istock.com – shironosov

Textbild: © istock.com – alexkich

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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