Blutschwämmchen bei Babys – Wie gefährlich ist das?

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Mütter erleben es selten: Das Baby wird geboren und hat im Gesicht oder am Körper einen kleinen roten Fleck, ein Blutschwämmchen. Nur 1 – 3 % aller Säuglinge sind von dem Hämangiom betroffen, der im Volksmund aufgrund seiner tief dunkelroten Farbe und der kleinen Wucherungen auch Erdbeerfleck genannt wird. Wie verhalten sich Eltern jetzt? Erst einmal entspannen, denn der Blutschwamm ist für die Gesundheit des Babys nicht gefährlich.

Der Schreck nach der Entbindung – Ein roter Fleck!

Bei der Geburt werden die kleinen Blutschwämmchen meist von der Hebamme oder dem Arzt sofort bemerkt. Jetzt sind sie noch sehr klein, nehmen aber im Laufe des ersten Lebensjahres an Größe zu. Mädchen sind hier in der Regel zweimal mehr betroffen als Jungen.

Ein Hämangiom tritt häufig im Gesicht auf, kann sich aber auch an verschiedenen Stellen am Körper entwickeln. Am häufigsten treten sie am Kopf- oder Halsbereich auf. Etwa ein Drittel der Blutschwämme tritt an den Organen, wie zum Beispiel an der Leber aus.

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80 % aller Blutschwämme bilden sich von alleine zurück

Während der Blutschwamm bei der Geburt noch sehr klein ist, wächst er meist weiter. Dieses Wachstum kann bis zum 18. Lebensmonat andauern. Danach bilden sich die Blutschwämmchen von allein wieder zurück. Dieser Prozess dauert in der Regel weitaus länger als sein Wachstum. So können durchaus bis zu 10 Jahre vergehen, bis sich die rote, gutartige Geschwulst wieder komplett zurückgebildet hat. Eltern können sich mit dem Gedanken beruhigen, dass rund 80 % aller Blutschwämme sich von allein zurückbilden.

Junge Eltern erschrecken, wenn der Arzt von einem Tumor spricht. Dies beschreibt jedoch nur eine Veränderung des Gewebes. Bei einem Blutschwämmchen sind kleine Hautgefäße erweitert bzw. wuchern ähnlich wie ein Schwamm. Hier ist der deutliche Unterschied zum Mutter- oder Geburtsmal zu erkennen. Das Muttermal bleibt in seiner Form, es vergrößert sich nicht und bildet sich auch nicht zurück. Der Blutschwamm hingegen wächst vorläufig, um sich dann von allein zurückzubilden.

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Sind Blutschwämmchen gefährlich?

Eine einfache Regel besagt, dass das Blutschwämmchen, der von außen sichtbar und kontrollierbar ist, keineswegs für das Baby gefährlich ist. Anders ist es bei Hämangiomen, die sich in den Organen bzw. an anderen Stellen im Körper entwickeln. Werden durch das Wachstum lebenswichtige Organe blockiert, wird eine chirurgische Entfernung notwendig. So können die Atemwege befallen sein und die Atmung oder sogar die Nahrungsaufnahme blockieren. Blutschwämme, die sich zum Beispiel an Ohren, der Nase oder dicht bei den Augen entwickeln, sollten für die gesunde Entwicklung des Kindes besser entfernt werden.

Meist kann Entwarnung gegeben werden

Auch wenn der unschöne Erdbeerfleck nicht gefährlich ist, sollten Eltern dennoch den Weg zum Kinderarzt gehen und eine Ultraschalluntersuchung vornehmen lassen. Hier wird überprüft, ob sich innere Blutschwämme gebildet haben. Auch bei schnellem Wachstum der roten Hautwucherung oder einer sichtbaren Veränderung sollte der Arzt konsultiert werden. Innerhalb des ersten Lebensjahres ist in der Regel keine medizinische Behandlung notwendig.

Bei den regelmäßigen Kinderuntersuchungen wird das Blutschwämmchen immer wieder auf Veränderungen hin kontrolliert. Es ist nachvollziehbar, dass Eltern gern einen kosmetischen Eingriff wünschen. Doch das Risiko einer Narbenbildung ist weitaus größer als die natürliche Rückbildung des Blutschwämmchens. Die ersten zwei Lebensjahre des Babys gilt demnach: In Ruhe abwarten.

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Titelbild: © Asier Romero – shutterstock.com

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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