Hilfe mein Kind will nicht essen: 5 Tipps für bessere Esser

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Kinder durchleben Phasen, die ihre Eltern an den Rand ihrer Kräfte bringen. Das ist ganz natürlich, und so plötzlich, wie die kleinen Macken und großen Spezialitäten kommen, so plötzlich gehen sie auch wieder. Manche Phasen sind nach einer Woche passé, andere halten sich über mehrere Monate oder gar Jahre. Besonders schlimm für Eltern ist es, wenn Kinder nicht essen wollen – und gerade das ist besonders normal.

Die eigene Meinung zählt was

Irgendwann im dritten Lebensjahr entdecken Kinder, dass sie so etwas wie Vorlieben haben, und drücken diese bewusst aus. Und sie lernen, dass Eltern darauf reagieren. Nun haben Kinder in diesem Alter noch nicht so viel zu melden oder gar zu tun: Der Streit um das Recht auf eine eigene Meinung und um die Entscheidungsfreiheit entbrennt in Kleiderfragen oder beim Essen oder beides. Bei anhaltender Verweigerung von ganzen Mahlzeiten flippen die ruhigsten Eltern irgendwann aus. Schließlich müssen Kinder essen, um sich gesund zu entwickeln.

Kinderärzte und Pädagogen kennen den Streit um das Essen, der spätestens in der Kindergartenzeit entbrennt. Sie raten in der Regel zu Ruhe: In Deutschland muss kein Kind verhungern, und Mangelernährungen gibt es auch so gut wie nie. Kinder essen ganz natürlich, wenn sie Hunger haben, und in der Regel ist das Nahrungsangebot so groß und vielfältig, dass sie auch auf jeden Fall die nötigen Vitamine und Mineralstoffe bekommen.

Keine Machtkämpfe ausfechten – das gibt nur Verlierer

Generell lohnt es nicht, sich auf Machtkämpfe mit Kindern einzulassen. Das gilt auch und insbesondere beim Thema Essen. Machtkämpfe enden grundsätzlich nicht damit, dass einer einsichtig ist und dem anderen nachgibt, sondern mit Tränen, Streit und schlechten Gefühlen. Die bleiben in Erinnerung, so dass in der Folge Eltern wie auch Kinder mit hohem Stresspegel an den Esstisch kommen. Das wiederum provoziert direkt den nächsten Streit.

Ein entspanntes „Okay, dann isst Du eben heute nicht zu Mittag!“ ist da schon besser. Tischregeln sollten klar sein: Wer nicht mitisst, sollte entweder ruhig dabei sitzen (immerhin sind gemeinsame Mahlzeiten Familienzeit) oder den Raum verlassen. Kinder wollen in der Regel nicht einfach ausgeschlossen werden und essen rein aus Gewohnheit nach einer Weile doch einfach mit.

Video: Mein Kind mag nichts essen! Interview mit Vera Rosenauer über heikle Esser

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Alternativen anbieten und Kinderwünschen entgegenkommen

Neben Entspannung (Tipp Nr. 1) und Vertrauen (Tipp Nr. 2) ist ein bisschen elterliche Kontrolle trotzdem wichtig. Manche Kinder essen ausgiebig zwischen den Mahlzeiten und haben keinen Hunger, wenn alle bei Tisch sitzen. Tipp Nr. 3: Eltern sollten darauf achten, was zwischendurch im Bauch landet. Sind das Obst, Gemüse, Yoghurt, belegte Brote und dergleichen, ist das nicht so schlimm. In Übereinstimmung mit den täglichen Familienterminen können die festen Mahlzeiten um eine halbe Stunde oder mehr verschoben werden.

So wird aus manchem schlechten Esser ein guter Esser. Eine andere Sache ist es, wenn zwischendurch Süßigkeiten und Chips genascht werden, auf dem Heimweg von der Schule Burger und Fritten gekauft werden. Das sollte (Tipp Nr. 4) unterbunden werden, denn die Gesundheit steht bei Heranwachsenden im Mittelpunkt. Und letztendlich Tipp Nr. 5: Ein Korb mit Brot und eine Schale Obst sollten eigentlich bei jeder Mahlzeit bereit stehen. Denn bei allem Verständnis für die Kochkünste von Eltern: Manchmal schmeckt es einfach wirklich nicht. Das kann vorkommen.

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Miteinander statt gegeneinander, auch bei Tisch

Familienmahlzeiten sind gemeinsame Zeit, die genossen werden sollte. Entspannung, gegenseitiges Vertrauen, Ehrlichkeit und natürlich die Körper- und Sinnespflege stehen da im Mittelpunkt. Das ist Wohlfühlzeit, und das sollte auch für Kinder so sein. Die meisten Gerichte sind es einfach nicht wert, dass man eine Grundsatzdiskussion um sie entfacht. Kein Spinat? Okay, dann eben ein Apfel zu Rührei und Kartoffeln. Das ist völlig in Ordnung und sollte auf jeden Fall akzeptiert werden.

Titelbild: Copyright: monkeybusinessimages

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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