Nannten frisch gebackene Eltern im Jahre 1912 ihre Töchter am liebsten Gertrud, Erna und Herta, favorisieren sie hundert Jahre später Sophie, gefolgt von Marie und Maria. Bei den Jungen sind Luca, Maximilian und Alexander die neuen Karl, Walter und Hans. Jedes Jahr findet die Gesellschaft für deutsche Sprache die beliebtesten Babynamen der Deutschen heraus. So auch in diesem Jahr.
Die Top Ten der Babynamen: Kein Trendwechsel in Sicht
In jedem Jahr veröffentlicht die Gesellschaft für deutsche Sprache eine Liste, die zeigt, welche Babynamen bei den Deutschen im Trend liegen. Da es in Deutschland keine amtliche Statistik für die Erfassung der beliebtesten Vornamen gibt, arbeitet die Gesellschaft für deutsche Sprache eng mit den Standesämtern zusammen. So werden die Vornamen von ca. 80 % der Neugeborenen erfasst und in die Liste aufgenommen.
An der Spitze der beliebtesten Mädchenvornamen steht momentan Sophie/Sofie, gefolgt von Marie und Maria. Bereits seit dem Jahre 1999 liegen diese Namen ununterbrochen auf den drei ersten Plätzen. Auf der vierten bis zehnten Platzierung folgen in diesem Jahr Sophia/Sofia, Mia, Emma, Hannah/Hanna, Anna, Johanna und Luisa/Louisa. Auffallend ist, dass alle Namen auf „A“ enden. Offensichtlich scheint diese Endung besonders angenehm zu klingen.
Maximilian bei den Jungen abgelöst
Bei den Jungenvornamen konnte Luca/Luka die Nummer eins der letzten fünf Jahre – nämlich Maximilian – verdrängen. Trotzdem bleibt Maximilian weiterhin ein Liebling von werdenden Eltern und landet auf dem zweiten Platz. Der zweitbeliebteste Name des Vorjahres, Alexander, wurde damit auf das Bronze-Treppchen verwiesen. Es folgen Paul, Ben, Leon/Léon, Lukas/Lucas und Elias. Gerade bei den Jungen scheinen biblische Namen nach wie vor den Geschmack der Deutschen zu treffen.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Deutschen bei der Namensgebung gerne klassische und häufig auch eher kurze Vornamen wählen. Ein Trendwechsel ist dabei nicht in Sicht.
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Die Babyvornamen im Nachbarvergleich
Allerdings stehen die Deutschen mit ihrer Namenswahl auch nicht alleine da. Bei unseren deutschsprachigen Nachbarn sieht es nämlich ganz ähnlich aus. So landeten in Österreich bei den weiblichen Vornamen ebenfalls kurze und auf „A“ endende Namen in den Top Ten. Das Rennen machen dort Anna, Hannah und Lena. Auch bei den Jungennamen werden Namen aus der Bibel besonders häufig für den Nachwuchs ausgesucht. Die ersten drei Plätze belegen Lukas, Tobias und Maximilian. Ganz ähnlich sieht es in der deutschsprachigen Schweiz aus. Die Schweizer kürten Mia, Lena und Elena bzw. Leon, Noah und Luca zu ihren beliebtesten Babynamen.
Die Wahl des passenden Vornamens – eine weitreichende Entscheidung
Die deutschen Standesämter melden von Jahr zu Jahr aber auch einen Anstieg von außergewöhnlichen bis hin zu kuriosen Namenswünschen frisch gebackener Eltern.
So werden Jungen zukünftig laut einer dpa-Umfrage unter anderem auf Buckminster, Daron Angel oder Eisi Faust Erik hören, während unter den Mädchen nun auch die Namen Peaches Princess, Versann und Amsel vertreten sind. Andere Namen wurden von den Standesämtern jedoch zum Schutz des Kindes überhaupt nicht zugelassen. So stehen Kater, Motte und Bommel auch zukünftig nicht als Vornamen zur Wahl.
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Denken Sie an Ihr Kind, nicht an sich
Bei der Namensgebung sollten Eltern immer im Auge behalten, dass der Vorname ihr Kind nicht nur ein Leben lang begleiten wird, sondern auch erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und den Werdegang haben kann. Außergewöhnliche Vornamen sind nicht immer unbedingt vorteilhaft. Sie können zu Hänseleien und Mobbing in Kindergarten und Schule führen. Später können sie sogar den beruflichen Werdegang beeinflussen, denn mit bestimmten Vornamen werden oftmals bestimmte Charaktereigenschaften und Fähigkeiten assoziiert. Deshalb sollte bei der Namenswahl nicht nur der eigene Geschmack getroffen werden, sondern hauptsächlich an eines gedacht werden – an das neugeborene Kind.
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