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Geburt per Kaiserschnitt – Vor- und Nachteile

Belege für den Kaiserschnitt finden sich bereits im 6. Jahrhundert nach Christus. Schon damals führten Ärzte die operative Geburt durch; dennoch streiten sich Mediziner, Hebammen und Mütter noch heute welche Geburtsvariante für das Kind, dessen Entwicklung auch nicht zuletzt für die Schwangere am besten sind.

Argumente für den Kaiserschnitt

  • Die Geburt per Kaiserschnitt, der sogenannte Wunschkaiserschnitt ist planbar. Für das Klinikum und die werdende Mutter ergibt sich daraus der Vorteil, dass die Niederkunft nicht mitten in der Nacht zu erwarten ist.Die Schwangere hat zu einem bestimmten Zeitpunkt im Krankenhaus zu erscheinen und wird dann binnen weniger Minuten von ihrem Kind entbunden. Auch die Belegung der Betten ist so besser kalkulierbar.
  • Die Gefahr unter akutem Sauerstoffmangel zu leiden bleibt für den Säugling beinahe ausgeschlossen. Da das Kind nicht durch den Geburtskanal gepresst wird bleiben auch Schädelverletzungen und Schlüsselbeinbrüche aus.
  • Ein Kaiserschnitt beeinträchtigt nicht die Mutter-Kind-Bindung. Wissenschaftler haben das Argument der fehlenden Symbiose entkräftet.
  • Es ist ein Mär, dass Babys nach einem Kaiserschnitt nicht gestillt werden könnten. Es erfordert zwar in der Regel ein wenig mehr Geduld die Kinder zum Trinken zu bewegen aber dieses Verhalten relativiert sich binnen 24 Stunden völlig.
  • Viele Frauen fürchten einen Dammriss oder drohende Inkontinenz nach einer natürlichen Geburt. Beide Aspekte treten bei einem Kaiserschnitt nicht auf und meinen so einen immensen Vorteil gegenüber der gängigen Methode.
  • In den letzten Jahrzehnten haben sich die hygienischen Verhältnisse und das Know-how des Klinikpersonals enorm gesteigert. Ein Kaiserschnitt birgt während der Geburt kaum mehr ein Risiko für Mutter und Kind.

Video: Aufklärungsfilm – Kaiserschnitt

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Die negativen Aspekte des Kaiserschnittes

  • Wandert der Säugling durch den Geburtskanal wird sein Körper lebenswichtigen Bakterien ausgesetzt. Diese stärken die Abwehrkräfte und machen ihn oder sie resistenter gegenüber Infektionen. Kaiserschnitt-Babys fehlt diese mikrobiologische Geburtshilfe gänzlich.
  • Auch wenn die Fähigkeiten und Kenntnisse der Ärzte eine operative Geburt als wenig gefährlich erscheinen lassen, bleibt immer ein Restrisiko. Die Narkose, die Operation an sich und die anschließenden Narben beeinflussen das Leben der Mutter nachhaltig und können spätere Geburten erschweren oder schmerzhafte Entzündungen hervorrufen. Der Kaiserschnitt ist und bleibt eine riskante Bauchoperation, die Nerven, Gewebe und Organe schädigen kann.
  • Kaiserschnitt-Babys haben Adaptionsprobleme. Dies bedeutet, dass der Körper des Säuglings sich durch den abrupten Umgebungswechsel nur schwer anpassen kann. Gerade noch an den Blutkreislauf der Mutter angeschlossen, wird es sprichwörtlich herausgerissen. Diese Umstellung führt bei vielen Kindern zu einer vorübergehenden Atemstörung.Könnte sich der neue Erdenbürger bei einer normalen Geburt und den damit verbundenen Stresshormonen langsam an die eigene Lungenatmung gewöhnen, müssen viele per Kaiserschnitt Geborene anfänglich beatmet werden. Wie ein stotternder Motor brauchen die kleinen Lungenflügel eine Weile, sich an die veränderten Umstände zu gewöhnen.
  • Auch wenn die Sterberate bei Geburten generell heute um ein vielfaches niedriger liegt als noch vor wenigen Jahrzehnten, ist sie bei einem Kaiserschnitt noch immer erhöht. Bei natürlichen Entbindungen besagt die Statistik eine Sterblichkeit von 1:50.000, beim Kaiserschnitt steht sie bei 1:15.000.

Selbstbestimmtheit hat oberste Priorität

Jede Frau hat in Deutschland das Recht über ihren Körper und damit auch über die Geburt ihres Kindes selbst zu entscheiden. Egal für welche Variante sich entschlossen wird: Ausschlaggebend ist immer, dass die werdende Mutter sich in ihrer Situation wohlfühlt. Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Ärzte versuchen alle Aspekte und Risiken beider Geburtsmethoden offen darzulegen, distanzieren sich aber davon die Schwangere zu irgendetwas zu überreden. Sie alleine bestimmt die Geburtsbedingungen!

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Titelbild: © GordonGrand – fotolia.com

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Categories: Schwangerschaft
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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