Mit dem Tragetuch können Babys und Kleinkinder schnell, einfach und rückenfreundlich für beide Beteiligten getragen werden. Tücher gibt es in allen Längen, Breiten und Farben für jeden Geschmack und jede Größe. Kurz und gut: Das Tragetuch ist ein Allzwecktuch, das nicht nur dekorativ aussieht, sondern hohen Nutzwert hat. Nur: Wie bindet man das lange Ding korrekt?
- Bauch, Rücken oder Hüfte: Alles ist möglich
- Video: Babyzauber - Tragetuch Bindeanleitung: Die Wickelkreuztrage
- Kreuztrage ist einfach und lange einsetzbar
- Sogar mit variabler Kopfstütze
- Bei Neugeborenen: Achtung!
- Bindeanleitungen müssen nicht kompliziert sein
- Babytragetuch Material: Vor- und Nachteile verschiedener Textilien
Bauch, Rücken oder Hüfte: Alles ist möglich
Huckepack oder liegend auf dem Arm, in der Fliegerposition oder auf der Hüfte sitzend: Es gibt viele Möglichkeiten, ein Kind zu tragen. Und das gilt auch für das Tragen mit dem Tragetuch: Das Tuch kann so gebunden werden, dass Säuglinge im Liegen vor dem Bauch getragen werden, dass sie aufrecht vor der Brust getragen werden oder auf dem Rücken. Und Kinder, die bereits selbständig sitzen, können natürlich auch auf der Hüfte getragen werden.
Wer eine Bindeanleitung Tragetuch sucht, wird online schnell fündig: Es gibt für jede Art des Tragens natürlich die passende Anleitung. Allerdings lesen sich manche davon, als wären sie für fortgeschrittene Entfesselungskünstler geschrieben. Sehr gut verständlich sind dagegen die Anleitungen, die sich auf den Internetseiten der namhaften Marken finden, namentlich Amazonas, Hoppediz, Lana, Didymos und andere.
Video: Babyzauber – Tragetuch Bindeanleitung: Die Wickelkreuztrage
Kreuztrage ist einfach und lange einsetzbar
Manche Tragearten sind erst geeignet, wenn das Kind den Kopf selbständig halten oder gar sitzen kann. Andere verlangen etwas Akrobatik von Kind und Erwachsenem. Sehr einfach dagegen ist die Bindeanleitung für die Kreuztrage. Die kann, wenn das Tuch stramm gezogen wird und korrekt gebunden wird, ab Geburt verwendet werden. Anfangs sollte das Kind eher vor der Brust getragen werden, ab etwa sechs Monaten kann es auch auf dem Rücken getragen werden – das Tuch wird für die Kreuztrage auf dem Rücken ganz genauso gebunden wie auf dem Bauch:
- Die Mitte des Tuchs (die Mitte der Länge ist gemeint) vor den Bauch legen.
- Das Tuch auf den Rücken führen.
- Die Bahnen überkreuzen und über die Schultern zurück nach vorne führen.
- Die Bahnen vorne wieder überkreuzen und zwischen dem Körper und der Tuchmitte durch führen.
- Die Tuchbahnen seitlich an der Hüfte nach hinten führen und zu einem haltbaren Doppelknoten verbinden.
Sogar mit variabler Kopfstütze
Wird die Bindeanleitung Tragetuch korrekt befolgt, sollte nun sowohl vor der Brust als auch auf dem Rücken jeweils ein diagonales Tuchkreuz erkennbar sein. Etwa auf Höhe des Bauchnabels befindet sich vorne die Mitte des Tragetuchs, hinten der Knoten. Jetzt sollte das Kind vorne ins Tuch gesetzt werden. Dazu wird das Tuchkreuz von oben leicht geöffnet, das Kind liegt auf der Schulter, und die Beine werden rechts und links jeweils durch eine Tuchbahn nach unten gesteckt.
Jetzt kann der Po des Kindes langsam in das Tuchkreuz gesetzt werden. Dabei sollten die Tuchbahnen vorsichtig über dem Rücken und dem Po des Kindes aufgefächert werden. Ist das gemacht, befinden sich die unteren Tuchkanten in den Kniekehlen des Kindes, die oberen berühren sich am Hinterkopf des Kindes.
Bei Neugeborenen: Achtung!
Bei besonders jungen Kindern und Neugeborenen sollte die Tuchmitte über den Rücken des Kindes bis an den Hinterkopf nach oben gefächert werden, damit der Kopf und der rücken noch besser gestützt sind.
Bindeanleitungen müssen nicht kompliziert sein
Mit ein bisschen Übung gelingt es eigentlich ganz flink, das Tragetuch richtig zu binden. Die Bindeanleitung Tragetuch für die Kreuztrage ist so vielseitig, dass man damit eigentlich während der gesamten Tragezeit auskommt und sich keine zweite Bindeart aneignen muss. Die meisten Kinder mögen die Kreuztrage außerdem sehr gern, weil sie die Möglichkeit haben, den Kopf aus dem Tuch zu nehmen und alles zu sehen. Trotzdem muss das Tuch natürlich immer stramm genug gezogen sein, dass das Kind gut gestützt ist.
Babytragetuch Material: Vor- und Nachteile verschiedener Textilien
Babys fühlen sich im Tragetuch wohl, und natürlich ist es auch für Betreuungspersonen ein gutes Gefühl, wenn das Kind so nah am Körper getragen wird. Dabei hängt das Wohlgefühl nicht zuletzt davon ab, aus welchem Material das Tragetuch gefertigt ist.
Das elastische Tuch lässt sich leichter binden
Baumwolltücher mit Elastan werden vor allem für besonders kleine Babys und Neugeborene empfohlen. Der Materialmix ist angenehm weich auf der Haut und lässt sich einfach festziehen, ohne dass das Tuch zu fest gebunden sein kann. Elastische Tücher sind in der Regel kürzer, sie sind leichter und lassen sich dementsprechend einfacher binden. Allerdings sind sie nicht für alle Tragearten geeignet und können nur bei leichten Kindern verwendet werden.
Die Gewichtsangaben der Hersteller sind wichtig, denn das Tuch dehnt sich durch das Körpergewicht der Kinder, deren Sicherheit unter Umständen nicht mehr gegeben ist, wenn sie zu schwer sind. Wer nur etwa ein Jahr lang trägt, ist mit einem elastischen Tuch allerdings gut beraten.
Baumwolle ist der Standard und sehr vielfältig
Die meisten Tragetücher sind aus Baumwolle. Der Stoff ist bei einigen Firmen recht dünn und einfach verwebt, diese Tücher sind im Sommer sehr angenehm. Sie sind allerdings auch sehr fest und hart, was etwas Expertise beim Binden verlangt. Dünne Baumwolltücher sind die vermutlich günstigsten Tragetücher, sie sind ab etwa 30 Euro zu haben, in ganz unterschiedlichen Längen und Designs. Dickere Baumwolltücher sind dagegen in Jacquard- oder Kreuzköperwebung erstellt und ersetzen auch im Winter eine Lage Kleidung. Sie sind kostenintensiver, es gibt sie in allen Farben, Mustern und Längen. Und sie können wirklich alles, sind für jede Bindeart zu gebrauchen. Daneben gibt es aber noch andere Tücher:
- besonders leichte Tücher mit Leinen
- sehr schwere, dicke Tücher mit Wolle
- etwas rauere, aber angenehme Tücher aus Hanf
- sehr edle Tücher aus Seide
Besondere Tücher für besondere Ansprüche
Tragetücher aus Wolle sind natürlich im Winter sinnvoll, für Menschen, die oft draußen sind, und für diejenigen, die in den kälteren Gebieten Deutschlands wohnen. Leinentücher sind für den Sommer und im Haus optimal.
Die Tücher aus Hanf oder Hanf-Mischgewebe fallen durch ihre Beschaffenheit auf. Die einzelnen Webfäden sind sehr viel unregelmäßiger als reine Baumwolle, was dem Tuch optisch einen besonderen Reiz verleiht. Dabei ist Hanf ähnlich pflegeleicht wie Baumwolle.
Ganz anders sind die Tücher aus Seide, insbesondere aus Tussah-Seide. Die müssen vor dem ersten Tragen schon mehrfach gewaschen werden und sollten immer schonend behandelt werden.
Für jede Gelegenheit das passende Tuch
Tragetücher sind längst aus der Öko-Nische heraus. Sie sind vielfältig, edel, kostbar – und oft genug sehen sie auch so aus. Die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall, denn die Tücher können auch für größere Kinder noch verwendet werden. Sei es als Hängematte, Sonnensegel, Winterschal (nur kürzere Tücher) oder dünne Decke.
Titelbild: © istock.com – Halfpoint
Beitragsbild: © istock.com – naumoid
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