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Wie gefährlich sind Tampons? – Das sollten Sie wissen

Der Todesfall eines jungen Mädchens oder das verlorene Bein einer jungen Frau: In regelmäßigen Abständen schockieren und verunsichern Meldungen über die „Tampon-Krankheit“ zahlreiche Frauen. Wie gefährlich sind Tampons wirklich?

Was ist das Toxische Schocksyndrom?

Mit „Tampon-Krankheit“ wird umgangssprachlich das Toxische Schocksyndromkurz TSS – bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine durch Bakterien verursachte allergische Reaktion, die zu schwerem Kreislauf- und Organversagen führt und tödlich enden kann. Ursache ist häufig eine Verletzung der Scheidenschleimhaut, die beim Einführen eines Tampons entstehen kann. Im aufgestauten Menstruationsblut können Keime entstehen, die in die Wunde eindringen und dort zu einer Infektion führen, die schlussendlich das Toxische Schocksyndrom auslöst. In den schlimmsten Fällen führt das TSS zum Tod oder zu weitreichenden, bleibenden Schäden, wie etwa der Amputation von Gliedmaßen.

Die ersten Symptome sind:

  • Hohes Fieber
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Schwindel

Wie gefährlich sind Tampons nun wirklich? Jährlich sind etwa 20 Frauen weltweit betroffen. Die richtige Aufklärung über das Risiko ist trotz der geringen Zahl unerlässlich. Die Risikofaktoren zu kennen hilft dabei, die richtigen Entscheidungen im Umgang mit Tampons zu treffen oder gegebenenfalls eine passende Alternative zu finden.

Video: Toxisches Schocksyndrom – 5 TIPPS um TSS vorzubeugen

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Die wichtigsten Tipps für den Gebrauch von Tampons

Tampons sind für viele Frauen das praktischste Hilfsmittel während der Menstruation. Um das Risiko des Toxischen Schocksyndroms deutlich zu verringern, ohne auf Tampons ganz verzichten zu müssen, sollten einige wichtige Hinweise beachtet werden.

Als oberste Priorität gilt, Tampons nie zu lange im Körper zu belassen. Spätestens nach 4 – 6 Stunden ist ein Wechsel angesagt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, besonders während der Nacht auf Binden oder sonstige Alternativen umzusteigen. Denn wer nicht mindestens einmal pro Nacht zum Wechseln aufsteht, für den können Tampons gefährlich werden.

Um zu verhindern, dass schädliche Bakterien in die Vagina eindringen, ist gründliches Händewaschen vor dem Einführen unbedingt notwendig. Auch an die Wahl des richten Tampons sollte gedacht werden. Studien haben ergeben, dass das Risiko von TSS nochmals deutlich kleiner wird, wenn Frauen Tampons aus Biobaumwolle verwenden. Konventionelle Tampons enthalten synthetische Materialien, die unter Umständen Krankheitserreger fördern können. Weiters verringern Bio-Tampons das Risiko für Pilze und Trockenheit. Sie sind chlorfrei gebleicht, ohne Duftstoffe hergestellt und auch für Allergikerinnen eine geeignete Wahl.

Neue Alternativen zu Tampons und Binden

In den letzten Jahren erfreut sich die sogenannte Menstruationstasse als Alternative zu Tampons und Binden immer größerer Beliebtheit. Wem Tampons zu gefährlich und Binden zu unangenehm sind, hat nun eine dritte Wahlmöglichkeit. Es handelt sich hierbei um kleine Becher aus medizinischem Silikon, die ähnlich einem Tampon in die Vagina eingeführt werden.

Je nach Stärke der Periode können die Menstruationstassen deutlich länger als ein Tampon unbedenklich im Körper verweilen. Beim Kauf ist zu beachten, dass es sich auch wirklich um Produkte aus medizinischem Silikon handelt und keine Imitation aus Kunststoff. Diese können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Die Originale sind in der Anschaffung teurer, halten aber bei richtiger Hygiene bis zu 10 Jahre und sind dadurch äußert umweltschonend. Vor alle für ökologisch verantwortungsbewusste Frauen kann eine Menstruationstasse die lang erwartete Alternative zu Tampons und Binden sein. Doch wie bei Tampons gilt auch hier: Die richtige Hygiene und Sauberkeit ist das A & O, um Infektionen und die Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Die richtige Wahl für die Menstruation

Ob Binde, Tampon oder Menstruationstasse, bei korrekter Anwendung und Sauberkeit sind alle Methoden unbedenklich. Bei weiteren Fragen zur Verträglichkeit von Tampons und dem Risiko von TSS ist der Gynäkologe der geeignete Ansprechpartner. Umfassend informiert kann so jeder Frau die richtige Wahl treffen, für eine möglichst angenehme und sichere Menstruation.

Titelbild: ©iStock.com – doble-d

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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