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Lebensmittel Gütesiegel: Welche gibt es und was steckt dahinter?

Es scheint, als wachsen Gütesiegel für Lebensmittel wie Pilze aus dem Boden. Viele Lebensmittel sind mit diversen Zeichen versehen. Wir schauen einmal genauer hin und bringen ein wenig Licht ins Dunkel: Lebensmittel und Gütesiegel – ein Buch mit sprichwörtlich sieben Siegeln? 

Lebensmittel Gütesiegel im Überblick

Der Hintergrund, warum Lebensmittel ein Gütesiegel tragen, ist die Kennzeichnungspflicht. Aus ihr gehen verschiedene Informationen hervor, wie Name des Herstellers, Zutatenliste, die jeweilige Inhaltsmenge und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Ferner weisen Gütesiegel auf Qualitätsstandards hin wie zum Beispiel dem biologischen Anbau. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn während einige Lebensmittel Gütesiegel tatsächliche Qualitätsstandards übermitteln, gibt es andere, die nur auf wirksame Werbeaussagen abzielen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Produkt die Aufschrift „schonend hergestellt“ trägt. Es ist daher sinnvoll, sich die Gütesiegel genauer anzuschauen, um deren Inhalt zu verstehen.

Das EU Bio-Siegel

Eingeführt wurde das EU Bio-Siegel 2010 und gilt für alle Bio-Produkte, die innerhalb der Europäischen Union hergestellt und verpackt werden. Mit diesem Siegel wird garantiert, dass die in der EU herrschenden Regeln der ökologischen Lebensmittelproduktion eingehalten wurden. Das EU Bio-Siegel kann damit auch dem sechseckigen, deutschen Bio-Siegel gleichgesetzt werden, das jedoch nur für Deutschland gilt.

Lebensmittel Siegel haben Konjunktur

Das deutsche Bio-Siegel

Im Jahr 2001 eingeführt, ist das sechseckige, deutsche Bio-Siegel wohl am bekanntesten. Seit seiner Einführung wurde der Bio-Markt bekannt gemacht, nicht zuletzt deshalb, weil es auf den jeweiligen Verpackungen gut abgebildet ist. Anerkannt werden nur Produkte, die nach der EG-Ökoverordnung produziert werden. Die Standards des deutschen Bio-Siegels sind hoch. So müssen die Zutaten eines Produkts zu mindestens 95 Prozent aus der ökologischen Landwirtschaft stammen. Des Weiteren müssen sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Die Landwirte dürfen keine Gentechnik anwenden.
  • Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind tabu.
  • Artgerechte Tierhaltung muss gegeben sein.
  • Die Futtermittel werden reglementiert und muss ebenso ökologischen Richtlinien standhalten.
  • An die Tiere dürfen keine wachstumsfördernden Mittel verfüttert werden.

Ziel des deutschen Bio-Siegel ist die Qualitätssteigerung von Lebensmitteln und Reduzierung von Umweltbelastungen.

Was gewünscht ist: Bio-Siegel oder konventionelle Gütezeichen

Das Bioland Siegel Ökologischer Anbau

Ein weiteres Lebensmittel Gütesiegel im Sinne des ökologischen Anbaus ist das Bioland Siegel. Es ist eines der ältesten und wurde schon 1971 gegründet. Der Verband der Organisation hat es sich zum Ziel gemacht, landwirtschaftlichen Boden zu schützen und zu fördern. Nur Produkte, die den Anforderungen des Bioland-Verbandes entsprechen, werden mit diesem Siegel ausgezeichnet und verfügen über eine entsprechend hohe Qualität.

Das DLG-Zeichen

Bei den drei DLG-Zeichen handelt es sich um das Qualitätssiegel der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft – abgekürzt DLG. Als private Vereinigung beschäftigen sich die rund 12.000 Mitglieder vorrangig mit der Qualität aus Produkten der Landwirtschaft. Hierbei spielen auch das Aussehen, der Geruch, die Konsistenz und natürlich der Geschmack die zentrale Rolle. Bei guten Testergebnissen erhalten die Produkte dann das Gütesiegel. Fakten wie Herkunft, Inhaltsstoffe spielen nur eine zweitrangige Rolle, da es vornehmlich um den Geschmack und die Optik geht.

So viele Siegel? Für welches soll ich mich entscheiden?

Ja, im Laufe der Jahre haben sich Lebensmittel Gütesiegel vermehrt. Der Verbraucher sollte heute auf hochwertige Siegel wie Bioland oder Demeter achten. Diese Siegel sind mit sehr hohen Qualitätsanforderungen verbunden, die nicht nur den ökologischen Anbau, sondern auch Futtermittel für die Tiere und deren Herkunft bzw. Produktion beachten. Konventionelle Siegel wie das DLG arbeiten mit anderen Richtlinien, die weniger streng sind.

Titelbild: ©iStock.com – shironosov

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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