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Fördermaßnahmen: Kinder in Ruhe wachsen lassen

05Die kindliche Entwicklung verläuft nicht nach einem fixen, minutiös festgelegten Plan ab. Jeder Mensch ist einzigartig und so sind auch die Momente, ab denen etwas gekonnt oder eben noch nicht gekonnt wird, individuell!

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Kommt ein Baby auf die Welt, kann es außer weinen, schlafen und saugen nicht wirklich viel. Als Alleskönner wird kaum einer oder eine geboren! Während der ersten Lebensjahre macht jedes Kind enorme Entwicklungsschübe durch. Im Gehirn entstehen Millionen von Verknüpfungen, mechanische Fähigkeiten werden erworben und die Stimmbänder erfahren eine wahre Revolution.

Dass bei solch komplexen Abläufen die eine Sache schneller beherrscht, die andere längere Zeit braucht, erscheint nur logisch. Viele Eltern werden nervös, kann ihr Kind nicht zum gleichen Zeitpunkt das Selbe wie die anderen aus der Krippe. Dabei beweisen diese unterschiedlichen Entwicklungsgrade lediglich, wie einmalig jedes Kind ist. Eine Tatsache, die erfreuen und nicht beängstigen sollte!

Video: Burnout – Schüler fühlen sich oft überfordert

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Vom Wahnsinn der elterlichen Förderung

So mancher Zweijährige hat einen Tagesablauf zu bewältigen, der viele Erwachsene überfordern würde:

  • am Montag und Freitag ist Schwimmkurs,
  • dienstags geht’s zum Kids-Zumba
  • jeden Mittwoch steht Englisch auf dem Programm
  • und am Donnerstag wartet der Klavierlehrer

Mögen die Absichten der Eltern edel sein und möchten die beiden ihrem Sprössling nur sämtliche Möglichkeiten bereitstellen – all jene Termine bedeuten Stress und Druck für das Kind. Die Kleinen entdecken die Welt spielerisch, nur leider wird ihnen heutzutage häufig zu wenig Spielzeit gewährt. Zum Thema Sprachkurse: In diesem Alter würde sich an die eigenen Großeltern nicht erinnert werden, wenn Oma und Opa nicht einmal pro Monat zu Besuch kämen. Wie soll sich der Krippenzwerg dann an die Englischvokabeln von letzter Woche entsinnen?

Gelassenheit und ganz viel Liebe

Prahlt eine andere Krippenmama damit, wie toll der Sohn malt, wie lange er schon ohne hinzufallen durch die Gegend läuft und dass er die Windel bereits mit 15 Monaten abgelehnt hat, ist Vorsicht geboten. Sich und vor allem das Kind an solch angeberischen Äußerungen zu messen, kann fatal sein. Erstens müssen die Aussagen nicht zwangsläufig stimmen und zweitens streichen Eltern gerne die positiven Seiten ihres Nachwuchses hervor.


Vielleicht kann der Junge schon seit dem 11. Lebensmonat laufen, aber mit Messer und Gabel zu essen bereitet ihm bis zum Schuleintritt Schwierigkeiten. Bestenfalls bleiben Mütter und Väter gelassen und erlauben ihren Kindern zu toben, zu spielen und mit ihnen zu kuscheln – das fördert die Sprösslinge in der Regel besser als teure Kurse!

Ohne Druck geht vieles leichter

Ob das Kind nun zwei Wochen früher oder später mit der Schere einen Kreis ausschneiden kann, spielt doch wirklich keine Rolle. Eltern sollten keinen Druck ausüben – denn ohne selbigen traut sich der Nachwuchs komplett unvoreingenommen an die neue Herausforderung heran!

Titelbild: © istock.com – mike mols

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Categories: Erziehung
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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