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Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom – Das können Sie tun!

Ein Kind mit ADHS vermag das Nervenkostüm der Eltern manchmal fast zum Bersten zu bringen. Sich in dieser Situation zu vergegenwärtigen, dass das Verhalten des Sprösslings nicht Absicht sondern krankhaft ist, hilft Ihnen dabei Ruhe zu bewahren – der erste Schritt für das gekonnte Umgehen mit ADS.

ADS/ADHS- Loben anstatt zu tadeln!

Wie alle Menschen haben auch Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ihre guten Seiten. Wenn Sie an besonders aufreibenden Tagen zu der Erkenntnis gekommen sind, dass dies nicht so ist, nehmen Sie sich Zeit für eine Auflistung. Schreiben Sie einmal alle positiven Verhaltensweisen Ihres Kindes auf.

Hilfsbereitschaft, die Fähigkeiten als großer Bruder oder das Talent im musischen Bereich sollten dabei besonders viel Platz eingeräumt bekommen. Sie werden erstaunt sein, wie wundervoll Ihr Sprössling ist! Versuchen Sie nicht, die negativen Aspekte, das gelegentliche Ausrasten in den Mittelpunkt zu stellen. „Schlechte“ Eigenschaften auszumerzen ist schwerer als positive auszubauen.

Beobachten Sie Ihr Kind beim Spielen

Zeigt es gegenüber Gleichaltrigen einen großen Gerechtigkeitssinn, loben Sie es dafür. Zeigen Sie ihm oder ihr, dass Sie Notiz davon genommen haben und ermutigen Sie das Kind dazu, öfter so zu agieren. Auch wenn es schwer fällt: Das schimpfenswerte „Mit-dreckigen-Schuhen-ins-Haus-trampeln“ sollte weniger Resonanz hervorrufen als dass die Schuhe anschließend ordentlich aufgeräumt wurden. Schimpfen Sie nicht bei Negativem, sondern loben Sie Positives – auch Ihren Nerven geht es damit besser!

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Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom – Selbstzweifel, Struktur und Spielzeit

Kindlichen Patienten, die unter ADHS leiden fällt es schwer Ordnung zu halten. Anweisungen und zu viele Reize überfordern sie und führen nicht selten zu einer Verweigerungshaltung. Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit und schaffen Sie einen gut organisierten Alltag. Personen mit ADS schätzen keine spontanen Hauruckaktionen. Stellen Sie Tagespläne auf und versuchen Sie möglichst viel Routine walten zu lassen. Änderungen und Ausnahmen sollten rechtzeitig angekündigt werden.

Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben

Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom wegen ihres Verhaltens auszuschimpfen ist genauso unsinnig, wie einen Parkinson-Erkrankten zu maßregeln, der kleckert. Dennoch erfahren die Betroffenen viel Demütigung mittels Schimpfkanonaden. Das kratzt am Selbstbewusstsein. Das Gefühl, andere Klassenkameraden oder Geschwister würden mehr geliebt, macht traurig. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieben. Unterstreichen Sie diese Aussagen durch das gemeinsame verbringen von Zeit. Räumen Sie sich mindesten 30 Minuten am Tag ein, in denen Sie ausschließlich mit dem ADHS-Kind spielen oder basteln. Alle Geschwisterkinder bleiben dabei außen vor!

Ausflippen und beruhigen: Der ewige Kreislauf bei ADS

Hatte Ihr Kind gerade einen „Anfall“, ermöglichen Sie ihm ein Entrinnen aus der Gefahrenzone. Begleiten oder tragen Sie es wortlos ins Kinderzimmer und lassen Sie es dort alleine. Rauscht es von selbst dorthin ab, laufen Sie nicht hinterher. Es braucht die Momente der Einsamkeit, um sich zu beruhigen und zu sammeln. Diesbezüglich unterstützend ist ein sportlicher Ausgleich. Gerade Disziplinen wie Tanzen, Judo oder Reiten eignen sich hervorragend bei einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Der permanente Wechsel von schnellen und langsamen Bewegungsabläufen stimuliert das Gehirn. Die körperliche Erschöpfung tut gut und, dass kennen auch gesunde Menschen, macht herrlich entspannt. Freizeitsport trägt dazu bei, dass Betroffene loslassen.

Körperliche Anstrengungen ermüden Ihr Kind

Allerdings reicht dies nicht immer aus. Fordern Sie Ihr Kind bei einem Anfall auf, eine körperliche Leistung zu erbringen, die es nicht schaffen kann. Eine schwere Kiste schieben beispielsweise. Der ADHS-Patient wird daran ermüden und so ruhiger werden. Auch ein Haustier kann zur Abschwächung der Symptome führen. Viele ADS’ler gehen besonders liebevoll mit Hunden und Katzen um. Eine wissenschaftliche Studie hat herausgefunden, dass das Streicheln des Fells Stress abbaut.

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Tielbild: © Goodluz – shutterstock.com
Bild Fußball: © Fotokostic – shutterstock.com

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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