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Auf den Tee gekommen – Gesundheit aus dem Glas

Wie wäre es mit Tee zum Frühstück? Wir Deutschen, ein Volk der Kaffeetrinker, sind von dieser Idee nicht leicht zu überzeugen. Dabei steckt jede Menge Gutes in den aufgebrühten Blättern. Studien haben gezeigt: Teetrinker sind auf der sicheren Seite. Sie leiden seltener an schweren Krankheiten und leben länger.

Die Auswahl an Teesorten ist groß und mit grünem, schwarzem oder weißem Tee kommt garantiert gesunde Abwechslung auf den Tisch.

Ein schwerer Start – die europäische Teegeschichte

Der erste grüne Tee wurde 1610 von den Schiffen der Niederländischen Ostindien-Kompanie in die Niederlande transportiert. Der Tee wurde über Java eingeführt und bald von jedem holländischen Schiff mit an Bord genommen. Von Holland gelangte der Tee Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals in die vermeintliche Teeheimat England. Die Teeblätter mussten eine beschwerliche Reise auf sich nehmen und verloren, über ein halbes Jahr auf den Schiffen gelagert, häufig an Qualität. Über die Gesundheit des neuen Getränkes gab es in Europa geteilte Meinungen.

Die Fürsprecher von Tee in der Geschichte

Doch es gab einige Fürsprecher, welche die Skeptiker zu überzeugen wussten:

  • der holländische Arzt Cornelius Bontekoe empfahl Kranken 1679 große Mengen Tee zu trinken
  • Katharina von Braganza begründete 1662 die britische Teekultur
  • 1743 öffnete in Hannover das erste Teegeschäft in Deutschland

Tee für Groß und Klein

Möchte die ganze Familie auf Tee umsteigen und dabei auch den Nachwuchs mit einbeziehen, dann gibt es zu bedenken, dass die Blätter von schwarzem und grünem Tee koffeinhaltig sind. Dabei ist der Koffeingehalt von Teeblättern sogar um etwa 5% höher als der von Kaffeebohnen. Da man Tee mit mehr Wasser als Kaffee aufgießt, verringert sich aber der Koffeingehalt. Wer den Tee länger ziehen lässt, bewirkt, dass die Gerbstoffe das Koffein binden. Die anregende Wirkung wird vermindert.

Ideale Tees für Familiengetränke sind dagegen:

  • Roibuschtee
  • Kräutertees
  • Früchtetees

Diese Tees enthalten kein Koffein und können unbedenklich auch von kleinen Kindern genossen werden. Man sollte daher immer einen Vorrat an Kräutertees greifbar haben. Diese können bei Bauchschmerzen, Husten oder Schnupfen wahre Wunder wirken. Nicht jeder Kräutertee wird zum Lieblingsgetränk der Kinder. Wer ihn mit Honig oder Fenchelsirup verfeinert, ist auf der sicheren Seite.

Abgesehen davon, dass Tee wohl schmeckend ist, kann er auch bei Beschwerden helfen:

  • Ein Aufguss aus Baldrian hilft den Kindern beim Einschlafen.
  • Lästigen Husten kann Tee aus Eibischwurzel bekämpfen.
  • Pfefferminztee ist nicht nur wohlschmeckend, sondern lindert auch Magen- und Darmbeschwerden.

Kräutertees während der Stillzeit

Kräutertees können stillenden Müttern zu mehr Milch verhelfen und besitzen auch positive Wirkung auf das Baby. Fencheltee regt den Milchfluss an und ist ausgesprochen magenfreundlich. Kümmeltee kann den Geschmack der Muttermilch verbessern helfen. Die in Walnussblättern enthaltene Gerbsäure ist ideal zum Abstillen. Mit einem Aufguss aus Walnussblättern wird die Milchbildung reduziert.

Video: Tee vs. Kaffee

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Schwarz, weiß, grün – Tee ist nicht gleich Tee

Die genannten Tees unterscheiden sich in der Zubereitung, im Geschmack und in den Inhaltsstoffen.

    • Schwarzer Tee wird in Weidenkörben getrocknet. Danach werden die Teeblätter gerollt und fermentiert. Die Fermentation sollte bei etwa 30 Grad durchgeführt werden, damit die Teeblätter ihre typisch kupferrote Farbe annehmen und nicht verbrennen. Der Fermentation schließt sich eine etwa 20-minütige Trocknung an, um Geschmack und Inhaltsstoffe zu konservieren. Danach werden die Teeblätter maschinell getrennt nach ihrer Größe.

Dabei wird in:

      • Blatt-Tees
      • Broken-Teas
      • Fannings
      • Dust

unterschieden.

  • Weißer Tee wird nur leicht fermentiert. Dies geschieht ganz natürlich, während der Trocknung, die in mehreren Schritten vollzogen wird. Der Name des Tees lässt sich auf die zarten Knospen der Teepflanze zurückführen, die von einem weißen Flaum umschlossen sind. Der Tee ist hochwertig und mild im Geschmack. Bekanntester Vertreter ist die Teesorte Pai Mu Tan. Dieser schonend verarbeitete Tee ist koffeinarm und somit auch als Familiengetränk zu empfehlen.
  • Bei grünem Tee wird die Fermentation bewusst verhindert. So bleiben alle Inhaltsstoffe enthalten. Der Anteil an Vitaminen, Carotinen, Magnesium, Zink oder Fluorid ist überdurchschnittlich hoch. Der Koffeingehalt variiert sehr stark. Die Sorten Bancha und Kukicha sind auf Grund des niedrigen Koffeingehalts als Teegetränk für Familien am ehesten geeignet.

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Bildquelle: Copyright PhotoSGH – shutterstock.com

Impressum
Michaela Lieber: Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.
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