Kinderwagenkauf: Das teuerste Modell ist nicht immer das Beste

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Wenn ein Kinderwagen benötigt wird, sind Eltern erst einmal überfordert: Zu viele verschiedene Modelle gibt es auf dem Markt, jeder Hersteller verspricht, das praktische Non-plus-ultra zu haben, und natürlich soll es dem Nachwuchs im Wagen auch an keiner Annehmlichkeit mangeln. Baumwollbezüge, extradicke Matratzen, klappbare Wägen mit luftgefüllten Reifen, umbaubar zum Buggy oder mit Kaffeetassenhalter für die Mama – es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber welches Modell ist denn nun gut?

Der Preis sagt gar nichts über die Qualität aus

Zuerst einmal ist es beim Kinderwagenkauf so wie bei jedem Kauf: Der Preis sagt nichts über die Qualität aus. Natürlich spielt da das Markenimage eine Rolle, und Bio-Kinderwägen sind in der Regel teurer als „normale“ Modelle. Aber selbst im kostenintensiven Biosektor ist der teuerste Wagen nicht zwangsläufig der beste. Wichtig ist doch in erster Linie, dass der Kinderwagen zu den Anforderungen passt.

Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, aber immer nur kurze Strecken zu Fuß zurücklegt, braucht vielleicht gar keinen Kinderwagen. Die Autositzschalen für Babys lassen sich in vielen Fällen auf dafür vom Hersteller vorgesehene Fahrgestelle setzen, so dass die Babyschale zur Kinderwagenschale wird.

Wer niemals mit dem Auto unterwegs ist, braucht auch keinen zusammenklappbaren Kinderwagen. Und natürlich muss sich der Wagen nicht zum Buggy umbauen lassen, wenn der gar nicht benötigt wird. In Tests wird immer wieder festgestellt, dass die teureren Wägen auch den ein oder anderen Mangel in Achen Alltagstauglichkeit haben.

Video: Test: Knorr Baby Kombi-Kinderwagen Alive | babyartikel.de

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Was ist wirklich wichtig?

Die Frage ist nicht allgemein beantwortbar, sondern muss individuell von jeder Familie geklärt werden. Wasserabweisende Bezüge außen und waschbare Baumwolltextilien innen gehören inzwischen zum Standard, so dass die Babys eigentlich immer recht kuschelig und hautfreundlich liegen. Wie groß die Schale sein muss, hängt davon ab, wie lange der Kinderwagen genutzt werden soll und wie groß das Kind ist, beziehungsweise wie schnell es wächst.

Das sind Faktoren, die man nur bedingt vor der Geburt einbeziehen kann. Ob der Wagen besser vier bis acht kleine Räder oder eher drei große Reifen haben sollte, hängt wiederum davon ab, in welchem Gelände man damit unterwegs ist. Wer nur auf asphaltierten Straßen läuft, braucht natürlich kein geländegängiges Modell.

Wer dagegen mit Kinderwagen und Hund durch Felder und Wälder streift, sollte auf die Bereifung und die Federung achten. Die genannten Features haben einen nicht geringen Einfluss auf den Preis – genauso wie Extras, beispielsweise Mückennetz, Sonnenschirm, Einkaufsnetz, Handyablage und Kaffeetassenhalter.

Die Sicherheit ist wichtig

Eine Kiste mit vier Reifen darunter und einem Griff zum Schieben macht noch keinen Kinderwagen aus. Beim Kinderwagenkauf lohnt es sich durchaus, auf die Sicherheit zu achten. TÜV- und GS-Siegel sind nur dann da, wenn der Wagen wirklich auf seine Sicherheit geprüft und für gut befunden wurde. Kinderwagen ohne dieses Siegel müssen nicht zwangsläufig ein Sicherheitsrisiko darstellen – sie sind einfach nicht geprüft.

Geprüft wird nach der Sicherheitsnorm EN 1888. Die Norm beinhaltet Vorschriften hinsichtlich der verwendeten Materialien und der Konstruktion, sie bezieht sich nicht darauf, ob man sich beim Auf- und Zuklappen des Gestells den Finger klemmen könnte oder nicht! Es geht dabei um die Sicherheit der Kinder im Wagen. Babyschalen, die zum Kinderliegewagen umfunktioniert werden können, werden dagegen nach der Norm ECE 44/04 geprüft, sie müssen in erster Linie die Standards für Autoliegeschalen erfüllen.

Mädchen Ratgeber

Am Besten einfach ausprobieren

Wie genau sich ein Kinderwagen handhaben lässt, ob er wirklich ins Auto passt, leicht zusammenklappbar ist, ob die Höhe des Handgriffs für die kleine Mama genauso praktisch ist wie für den Opa mit seinen knapp 2 m Körpergröße, das muss man einfach ausprobieren. Wer den Kinderwagen im lokalen Handel kauft, darf das in der Regel auch. Schwieriger ist das beim Kinderwagenkauf im Internet: Hier sollte man wirklich auf Rückgaberechte achten.

Titelbild: Copyright: prostooleh

Über den Autor

Michaela Lieber

Seit Maximilian am 12. März 2010 das Licht der Welt erblickte, hat sich in meinem Leben viel verändert. Diese Erfahrungen teile ich gern. Als Redakteurin in meiner täglichen Arbeit, wie im privaten Umfeld.

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